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Schauspielhaus

Das Staatstheater Kassel – Ein Theater mit Tradition

Das Staatstheater Kassel versteht sich mit seinen rund 500 festen Mitarbeitern als ein moderner Theaterbetrieb, der sich gleichermaßen der Tradition wie der Moderne verpflichtet fühlt. 30 Neuinszenierungen in den Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Kinder- und Jugendtheater, dazu die Sinfonie-, Sonntags-, Kammer-, Familien-, Schüler- und Sonderkonzerte bilden Jahr für Jahr das große Angebot. Darüber hinaus sorgt ein umfangreiches theater- und konzertpädagogisches Programm für die Vermittlung an Kinder und Jugendliche.

Kontakt

Schauspielhaus
Staatstheater Kassel
Friedrichsplatz 15
D-34117 Kassel

Telefon: +49 (0)561-10 94 - 0
E-Mail: info@staatstheater-kassel.de

Bewertungschronik

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Schauspiel

Great Balls of Fire! - Die Jerry Lee Lewis Story

musikalische One-Man-Show von und mit Justin Hibbeler

Premiere: 23.1.2025
anschließend Premierenfeier

Die lodernden Geschichten von Sünde und Erlösung kommen aus Radio und Bibel: sie schlagen Funken in gebietender Predigt und lockendem Pop. Ein verlorener Sohn, Jerry Lee Lewis, stürmt aus der tiefsten Provinz ins nationale Rampenlicht, heiratet heimlich seine 13-jährige Cousine, die nur eine seiner insgesamt sieben Frauen sein wird, und wird verdammt. Jahre später beobachtet ein Nachtwächter von Graceland – dem Anwesen von Elvis Presley –, wie sich ein 76er Lincoln Continental schnarrend durch den Kies der Zufahrt gräbt und nach einer letzten Beschleunigung das Tor rammt. Der Fahrer ruft mit einer Stimme ebenso schallenden Chroms: „I want to see Elvis! Just tell him, the killer’s here.“

Justin Hibbeler spielt, singt und erzählt die Story von Jerry Lee Lewis, die auch die Geschichte des Rock ’n’ Roll selbst ist und davon, wie Lewis schwarze und weiße Musik zusammengebracht hat. Entlang der hämmernden und schmachtenden Songs geht dieser Abend auf eine Reise durch trübe Swimmingpools, schwitzige Tanzsäle und die britische Klatschpresse. Das Ende ist nah, die Hölle heiß.

Great Balls of Fire! – Die Jerry Lee Lewis Story , von unserem neuen Ensemblemitglied Justin Hibbeler, ist eine Übernahme des Landestheater Tübingen. Dort hatte es 2023 Premiere. Wir haben die
Produktion nun nach Kassel geholt, wo sie wechselnd im Theaterstübchen und im TiF zu sehen sein wird.

Regie: Justin Hibbeler
Regiemitarbeit: Olivia Müller-Elmau
Bühne und Kostüme: Sibylle Pfeiffer
Dramaturgie: Carlotta Huys

Die Vorstellungen vom 23. Januar bis 31. Januar finden im Theaterstübchen statt

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Schauspiel

Liliom

Vorstadtlegende von Ferenc Molnár

Premiere: 8.2.2025

Liliom ist Ausrufer auf einem Rummel und bandelt dort mit Julie an. Das sieht Frau Muskat nicht gerne. Sie möchte, dass er dem Dienstmädchen den Rücken kehrt. Aber Anweisungen befolgen mag Liliom nicht, deshalb lässt er sich lieber herausschmeißen und brennt mit Julie durch. Das anfängliche Feuer erlischt jedoch schnell: Liliom bleibt arbeits- und antriebslos, trinkt und schlägt Julie. Ihre Freundin und ihre Tante versuchen Julie zu überzeugen, das Weite zu suchen, doch sie bleibt. Als sie schwanger wird, merkt Liliom, dass sich etwas ändern muss. Er lässt sich auf einen Raubüberfall ein, der gewaltig schiefgeht. Er begeht Suizid, anstatt sich mit den Konsequenzen seines Handelns auseinanderzusetzen.

Im himmlischen Gericht legt er die Gründe für seine Gewalttätigkeit dar: „Weil sie recht gehabt hat, hab’ ich nichts zu antworten gewusst, da ist mir halt die Wut aufgestiegen“. Nach 16 Jahren Buße im Fegefeuer darf Liliom kurz zurück auf die Erde, um bei seiner Tochter etwas gut zu machen. Schafft er es, für seine Überforderung einen anderen Kanal als nur die rohe Gewalt zu finden und seiner Tochter fürsorglich zu begegnen?

1909 uraufgeführt, ist Liliom das berühmteste Stück des ungarischen Dramatikers. Molnár zeichnet Figuren, die Unrecht sehen können, es auch benennen und es dann trotzdem durchgehen lassen. Liliom ist bei weitem kein moralisches Lehrstück, sondern vielmehr eine Charakterstudie mit komplexen Beziehungsgeflechten und Abhängigkeiten.

Genau das interessiert auch Regisseurin Julia Prechsl an dem Stoff: die Not und Unzufriedenheit, die entstehen, wenn Geld und Aufgaben fehlen. Die Sturheit und die Unmöglichkeit der Figuren, Gefühle zu kommunizieren und zuzugeben – sogar über den Tod hinaus: Themen, die zeitlos ihre Relevanz behalten. Prechsl inszeniert mit großer Genauigkeit in ihrer Figurenzeichnung und einer spielerischen Vielfalt an Bildern. Liliom ist Julia Prechsls erste Arbeit am Staatstheater Kassel.

Inszenierung: Julia Prechsl
Bühne: Valentin Baumeister
Kostüme: Luisa Wandschneider
Musik: Fiete Wachholtz
Licht: Brigitta Hüttmann
Dramaturgie: Carlotta Huys

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Schauspiel

Jugend ohne Gott

nach dem Roman von Ödön von Horváth

Premiere: 14.2.2025

Der Roman Jugend ohne Gott von 1937 machte den österreichisch-ungarischen Dramatiker Ödön von Horváth international in unruhigen Vorkriegszeiten und einer wirtschaftlich unsicheren Welt schlagartig berühmt. Im faschistischen Deutschland war der Roman verboten.

Ein Lehrer wird beim Lesen einer Klassenarbeit mit Menschenverachtung und Rassismus konfrontiert. Die Jugend, die eigentlich unverbrauchte Hoffnung und moralischer Grundimpuls sein sollte, hat verinnerlicht, was das Umfeld vorlebt. Dann stirbt ein Schüler und auch im Zeltlager gibt es einen Mordfall. Wer ist der/die Mörder:in? War es ein:e Klassenkamerad:in, Bandenführerin Eva oder doch der ominöse Fremde? Horváth zeigt nicht nur eine verrohte und radikalisierte Jugend, die die Ideen des Nationalsozialismus verinnerlicht hat, sondern auch einen gnadenlosen Lehrer, der sich nach den Geschehnissen im Zeltlager zunehmend selbst verleugnen muss, um seine Rente zu sichern. Es wird eine Spirale von Gewalt in Gang gesetzt.

Regisseur Tobias Schilling hat in Kassel zuletzt die Uraufführung Gelbes Gold inszeniert. Nun bearbeitet er Horváths sozialkritischen Roman. Mit Jugend ohne Gott nimmt Schilling die Thematik der Radikalisierung von Jugendlichen in den Fokus und geht der Frage nach, worauf sich heute das Werteverständnis junger Menschen gründet und worin seine Quellen liegen. Mit seinem Team befragt er auf Basis einer dokumentarischen Recherche in Kassel, die Träume, Erwartungen, Glaubensbekenntnisse, Realitätswahrnehmungen, Feindbilder sowie die große Verantwortung von Erziehung und Bildung der jungen Generation mit all ihren Widersprüchlichkeiten und Herausforderungen. Jugend ohne Gott verhandelt all das aus der Perspektive eines Lehrers, der nicht weiß, wo er anfangen soll:

„Daß diese Jugendlichen alles ablehnen, was mir heilig ist, wär zwar noch nicht so schlimm. Schlimmer ist schon, wie sie es ablehnen, nämlich: ohne es zu kennen. Aber das Schlimmste ist, daß sie es überhaupt nicht kennenlernen wollen!“

Regie: Tobias Schilling
Bühne und Kostüme: Simone Wildt
Dramaturgie: Alexander Olbrich

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Schauspiel

Hotel Chelsea

Eine performativ musikalische Hommage an das wohl berühmteste Hotel der Welt
von Stef Lernous

Koproduktion mit Abattoir Fermé

„And I remember you well in Chelsea Hotel. You were famous, your heart was a legend. You told me again you preferred handsome men. But for me, you would make an exception.“ (Leonard Cohen über Janis Joplin in seinem Song Chelsea Hotel #2 )

Das Chelsea Hotel mitten in New York galt über hundert Jahre als DAS legendäre „Künstlerhotel“ schlechthin. Dank seiner Extravaganz war es Wohnstätte der Kunst- und Musikszene der Sechziger-, Siebziger- und Achtzigerjahre. Sie alle waren dort: Leonard Cohen, Patti Smith, Janis Joplin, Die
Ramones, The Doors, The Sex Pistols und Arthur C. Clarke schrieb
dort das Drehbuch zu Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum .

Und heute? Im Inneren fließt noch immer der elektrifizierende Strom, der die Menschen unermüdlich zur Kreativität antreibt. Eine Energie, die seit Jahrzehnten die alteingesessenen Bewohner:innen in den Wahnsinn treibt. Dabei durchwandern sie die Kunst- und Musikgeschichte eines unruhigen Landes auf alten Korridoren voller Dunkelheit und Lügen. Sie treffen auf das Seltsame, das Lustige, das Tragische, das Berühmte und das Obskure, sie alle wohnen in einem Spukpalast und ihre Geschichten wollen fieberhaft erzählt werden. Maler:innen, Filme-
macher:innen, Schriftsteller:innen und Musiker:innen, sie alle sind getrieben von schlaflosen Nächten voller Begierde und Besessenheit. Der einzige Aufzug im Haus fährt dabei immer und immer wieder in den Abgrund. Ein Mörder schleicht Richtung Zimmer 101 und Geister veranstalten auf dem Dach ein Konzert, dessen Publikum die Toten längst vergangener Zeiten sind …

Regisseur, Performer und Autor Stef Lernous hat eine Hommage an das Chelsea Hotel geschrieben. Die Performance, bestehend aus Ensemblemitgliedern aus Mechelen und aus Kassel, erschafft dabei einen traumartigen Sog aus Live-Musik, Kunst und Text.

Stef Lernous hat bereits zweimal in Kassel gearbeitet, mit Die Verwandlung und Die Physiker brachte er uns bereits ordentlich zum Schaudern. Folgen Sie dem Ruf des Seltsamen! Sie haben sich diese Freude verdient! Es ist so weit: Das Hotel heißt Sie herzlich willkommen!

Regie: Stef Lernous
Bühne: Sven van Kuijk
Kostüme: Stef Lernous
Musik (auch Live-Musik): Martin Engelbach, Chikara Aoshima
Licht: Oskar Bosman, Brigitta Hüttmann
Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke

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Schauspiel

Krieg und Frieden

nach dem Roman von Lew Nikolajewitsch Tolstoi
in einer Bearbeitung von Bert Zander

Tolstoi hat mit Krieg und Frieden einen monumentalen Klassiker der Romanliteratur geschaffen. Er porträtiert eine Zeit des europäischen Imperialismus, die uns vertrauter vorkommt als erhofft. Auf mehr als 2000 Seiten schildert Tolstoi nicht nur in einzigartiger Weise historische Ereignisse, sondern stellt auch die These auf, dass Geschichte keine kausale Kette, sondern schicksalhaft ist: Wir sind als Einzelne Teil von ihr, Konflikte spiegeln und überlagern sich im Privaten wie im Politischen. Aber stehen wir den Ereignissen wirklich so distanziert und machtlos gegenüber?
Bert Zander nimmt sich Tolstois Gesellschaftsgemälde vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse der Napoleonischen Kriege gegen Russland vom Beginn des 19. Jahrhunderts vor – und untersucht, wie das Gestern mit dem Heute verbunden ist. Die Schicksale der Figuren sind mit dem Krieg eng verknüpft: ob als Soldaten und Armeeangehörige, in Offiziere verliebte und zurückgelassene Frauen, sorgende Mütter und Väter oder die Freiheit suchende Einzelgänger. Denn anders als der Titel vielleicht vermuten lässt, stehen nicht Kriegshelden im Zentrum des Romans, sondern einfache Menschen: Die politische Macht mag bei den Helden liegen, die soziale Macht ruht auf den Schultern der vielen Einzelnen.

Mit seiner einzigartigen Ästhetik, die das Kasseler Publikum bereits bei FAUSTGretchen erleben konnte, lässt Bert Zander eine hybride Welt aus Video und Schauspiel entstehen, in der sich Figuren, Weltgeschehen und der Chor der Ungehörten verbinden. Zwischen unserem dokumentarischen Blick auf Historie und Gegenwart lässt Zander die Frage aufscheinen, wo angesichts multipler Krisen Krieg und Frieden heute begründet liegen.

Bert Zander ist Regisseur und Videokünstler. Seine Arbeiten an der Schnittstelle von Theater und Videokunst waren bislang u. a.
an der Volksbühne Berlin, dem Thalia Theater Hamburg und am Burgtheater Wien zu sehen. Seine Oberhausener Inszenierung von Schuld und Sühne wurde 2019 zum NRW Theatertreffen eingeladen, 2020 realisierte er für 3sat/ZDF die Theaterserie Die Pest. FAUSTGretchen ist von ihm nach wie vor im TiF – Theater im Fridericianum zu sehen.

Regie: Bert Zander
Bühne und Kostüme: Lene Schwind
Musik: Natascha Zander
Dramaturgie: Laura Kohlmaier

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Schauspiel

Milch & Schuld

Schauspiel von Sina Ahlers

Wir müssen über Mutterschaft und unbezahlte Care Arbeit von Frauen reden! Wie sieht die Arbeit des Körpers vor, während und nach der Geburt aus? Abgesehen von den biologischen Veränderungen und Rentenlücken, die entstehen, ist eine Schwangerschaft eine der größten Herausforderungen und auch Wunder, die der weibliche Körper leistet. Ist diese Art von Arbeit eigentlich monetär zu bezahlen?

In der Uraufführung Milch & Schuld der Autorin Sina Ahlers, einem Auftragswerk des Schauspiels, geht es um Leihmutterschaft, eines der Tabuthemen unserer Gesellschaft.

Zartie hat wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Sie stellt einem Paar, das biologisch keine Kinder bekommen kann, ihren Körper, ihren Geist und ihre Hormone zur Verfügung, um ein Kind für sie auszutragen. Und sie soll dafür bezahlt werden. Während der Pränataldiagnostik wird jedoch eine Entdeckung gemacht, die der „Kundin“ nicht zusagen wird, und die Zahlungs- bzw. Vertragspflicht aushebelt. Doch wer ist diese „Kundin“ überhaupt, die sich so sehnlich ein Kind wünscht? Auch sie fühlt sich ungenügend, fehlerhaft. Wie entscheidet sich Zartie, soll sie das Kind behalten? Ohne Mittel, allein, ohne Unterstützung?

Wie gehen wir damit um, wenn ein Kind nicht der „Norm“ entspricht, als ungenügend betrachtet wird, wie eine Taube mit einem Bein? Sie kann stehen, fliegen, alles, aber mit eben „nur“ einem Bein.

Sina Ahlers hinterfragt in ihrem Stück Existentielles. Gibt es sie, die „natürliche“, bedingungslose Mutterliebe, die Arbeit des weiblichen Körpers, den „Mutterinstinkt“ und wo stehen wir tatsächlich, wenn es um konservative Rollenbilder geht? Wo ist, sie, die vermeintlich „moralisch“ richtige Seite? Und welche Rolle spielt in dem Ganzen diese merkwürdige Bahnhofstaube?

Regisseurin Sarah Franke hat mit den Troerinnen: 2nd Season bereits bewiesen, dass sie sich den großen feministischen Themen mit einer körperlich, sprachlichen und bildlichen Kraft hingibt. Sie schaut auf alle (Nicht-)Mütter, auf alle Normen, Tabus, Kämpfe und die Schönheit dazwischen. All das findet sie in Ahlers Text.

Regie: Sarah Franke
Choreographie: Gili Goverman
Bühne und Kostüme: Ann-Christine Müller
Musik: Sven Michelson
Licht: Stefanie Dühr
Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke

Altersempfehlung ab 16 Jahren

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Schauspiel

Die Friedensstifterin

von Avishai Milstein

Die Husumerin Alice, genannt Ali, ist gemeinsam mit ihrem Streicherensemble auf Einladung eines deutschen Kulturinstituts auf Gastspielreise in Gaza, am nächsten Tag soll ihr großes Konzert sein. Ali ist überzeugt, dass Kunst und Kultur Menschen zusammenbringen und Konflikte befrieden können. Doch als der israelisch-palästinensische Konflikt plötzlich hautnah erlebbar wird und Luftangriffe auf Gaza geflogen werden, flieht das Ensemble Hals über Kopf nach Deutschland – und lässt Ali zurück.

Statt zu verzweifeln, versucht es Ali auf eigene Faust: Sie will spielen, für den Frieden, für die Menschen. Dafür unternimmt sie alles: Sie trifft auf einen jungen palästinensischen Mann, den Assistenten eines palästinensischen Kulturinstituts mit Hang zum Philosophen Johann Gottlieb Fichte, einen jungen israelischen Soldaten, eine Krankenschwester, die ihre eigene Schwester im Krieg verloren hat, einen israelischen Ehrenpräsidenten. Und schließlich gerät sie dabei zwischen die Fronten: Was ist falsch, was richtig in diesem Konflikt, der in jede Biografie eingeschrieben ist und in dem alle glauben, das Recht auf ihrer Seite zu haben? Und so ist Ali plötzlich mittendrin im Nahostkonflikt, bei dem sie doch vorab so sicher war, dass er durch ihr Cellospiel befriedet werden könnte.

Avishai Milstein, israelischer Autor, Regisseur und Dramaturg am Beit-Lessin-Theaters in Tel Aviv, stellt in Die Friedensstifterin die Frage, welche Kraft Kunst und Kultur haben können: Was passiert, wenn ein zentraleuropäisches Verständnis davon auf die Realität vor Ort trifft? Wie positionieren wir uns angesichts historischer, biografischer und politischer Konfliktlinien?

Josua Rösing studierte Regie am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und war anschließend Regieassistent am Deutschen Theater Berlin. Er inszeniert u. a. am Theater Kiel, Theater Regensburg, dem Staatsschauspiel Dresden sowie in Moskau und St. Petersburg.

Songs Oh oh oh, Israel sowie Römer und Wutbürger
Musik & Text: Johann Jürgens, Thies Mynther

Wir bedanken uns beim Institut für Neue Soziale Plastik e.V. für die Beratung im Probenprozess. Darüber hinaus freuen wir uns sehr über die Einladung zu „Reclaim Kunstfreiheit. Antisemitismuskritik, Kunst & Kultur“ in dessen Rahmen wir am 16.10.23 mit der „Friedensstifterin” im PODEWIL Berlin zu Gast waren:

Regie: Josua Rösing
Bühne: Michael Lindner
Kostüme: Michael Lindner
Musik: Thies Mynther
Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke, Elias Lepper
Dramaturgie: Dirk Baumann

In Kooperation mit dem Generalkonsulat des Staates Israel und dem Beit Lessin Theater Tel Aviv

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Schauspiel

Faust Gretchen

Eine theatrale Videoinstallation von Bert Zander - gemeinsam mit Kasseler Bürger:innen nach Johann Wolfgang von Goethe

„Meine Ruh ist hin“ – einer der Sätze, die bleiben, wenn man sich den Zitatenschatz aus Goethes Faust vergegenwärtigt. Ein Zitat, das das Dilemma Margaretes, genannt Gretchen, widerspiegelt. Der wohlsituierte Gelehrte Dr. Heinrich Faust hingegen ist in der Sinnkrise, verjüngt durch den Bund mit Mephisto drängt es ihn immer weiter zu weltbewegenden Abenteuern und ganz nebenbei zieht ihn das „Ewig Weibliche“ an. Heinrich ist hin- und hergerissen und sucht den Lärm der Welt. Und Gretchen?

Goethe hat den realen Fall der Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt (1771) in Frankfurt verfolgt, parallel entstand sein Urfaust , der die althergebrachte Faust-Geschichte nunmehr um die Gretchentragödie ergänzt. Angesiedelt zwischen sozialer Situation und tragischer Liebesgeschichte erzählt sie das reale, fatale und ausweglose Schicksal einer jungen Frau jener Zeit. Nicht nur Faust und sein Begehren, sondern die gewaltigen Umstände der Zeit bringen Gretchen zu Fall. Frauen wie Gretchen waren meist unausgebildet, unwissend, abhängig und bedroht von Armut und Elend.

Welche Spuren hinterlässt Fausts Vorwärtsdrängen im Leben Gretchens, die in bürgerlichen, aber doch ärmlichen Verhältnissen lebt? Welche Chance hatte sie im Leben und wäre ein sozialer Aufstieg überhaupt möglich gewesen? Eine junge Frau zwischen Begehren, Selbstbehauptung und sozialem Zwang auf der einen Seite und Bürger:innen auf der anderen Seite, die Gretchens Geschichte zu kennen glauben und sie aus ihrer Perspektive nacherzählen. Für Ihre Rolle als Gretchen war Emilia Reichenbach 2022 für den Gustav Rühle Preis nominiert.

„Es ist Zeit, dass wir uns auf den Weg machen Gretchen 2021 ihre Würde zurückzugeben“, so Bert Zander, Regisseur und Videokünstler. Seine bisherigen Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Videokunst und Theater waren u. a. an der Volksbühne Berlin, am Thalia Theater Hamburg und am Burgtheater Wien zu sehen. 2020 realisierte er für 3sat / ZDF Camus’ Die Pest als theatrale Miniserie.

Eine Kooperation mit der Fördergesellschaft Staatstheater Kassel e. V.

Regie: Bert Zander
Bühne & Kostüme: Lene Schwind
Schnitt: Fabián Barba Hallal
Dramaturgie: Katja Prussas
Mitarbeit Regie: Natascha Zander
Regieassistenz: Lina Gasenzer
Theaterpädagogische Vermittlung: Sabine Koller, Elisabeth Müller

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Schauspiel

Zonenrandgebiet

deutsch-deutsche Grenzerfahrung von Alexander Eisenach

Bis zur Wende lagen Stadt und Landkreis Kassel im sogenannten Zonenrandgebiet – ein ca. 40 Kilometer breiter Streifen der Bundesrepublik Deutschland entlang der Grenze zur DDR. Abseits der wirtschaftlichen Hauptrouten gelegen, Richtung Osten eine Sackgasse, waren die Städte und Gemeinden von strukturellen Problemen betroffen.

In einem neuen Projekt des Regisseurs und Autors Alexander Eisenach macht sich das Staatstheater Kassel auf die Suche nach Geschichten zwischen Ost und West, zwischen Abbruch und Aufbruch, Verzweiflung und Hoffnung. Ausgehend von Kassel und seiner Lage im Zonenrandgebiet geht Alexander Eisenach auf die Suche nach Geschichte und Geschichten rund um das Thema deutsche Teilung und Wiedervereinigung in Biographien und Literatur – zwischen Fluchtgeschichten, dem Leben auf beiden Seiten der Mauer und dem Zusammenwachsen beider Staaten nach 1989.

„Wie schreibt sich Geschichte fort in die Gegenwart? Wie leben wir mit den Brüchen in der Landschaft und in den Biografien? Welche Utopien und Hoffnungen sind gestorben und welche leben fort? Das Zonenrandgebiet ist keine überwundene Geschichte. Es lebt fort in der Landschaft und den Erzählungen, die auf unserer Bühne zum Leben erwachen. Die Dämonen der Vergangenheit geben keine Ruhe und rütteln uns aus dem Schlaf einer selbstverliebten Gegenwart.“

Alexander Eisenach ist Autor und Regisseur. Seine Stücke zeichnen sich durch Verschränkungen verschiedener Zeit- und Erzählebenen aus und zeigen so immer die Gleichzeitigkeit scheinbar voneinander getrennter Thematiken auf. Er arbeitet u. a. am Schauspiel Frankfurt, Schauspielhaus Graz, Deutschen Theater Berlin, Berliner Ensemble und am Residenztheater München. In der Spielzeit 2022/23 entwickelte er am Staatstheater Kassel das Stück Anthropos Antigone (UA) , in dem Eisenach die antike Geschichte um Antigone mit aktuellen Fragestellungen zum Klimawandel verband.

Regie: Alexander Eisenach
Bühne: Daniel Wollenzin
Kostüme: Lena Schmid
Musik: Sven Michelson
Licht: Oskar Bosman
Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke, Elias Lepper
Video: Oliver Rossol
Theaterpädagogik und Vermittlung: Sabine Koller, Elisabeth Müller

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Schauspiel

Triage

Schauspiel von Maya Arad Yasur

Deutsch von Matthias Naumann

Das Schauspiel legt erneut einen Fokus auf zeitgenössische israelische Dramatik und zeigt in einer deutschsprachigen Erstaufführung Triage, das neue Stück
der israelischen Autorin Maya Arad Yasur. Sie ist dem deutschen Theaterpublikum bereits durch Werke wie Gott wartet an der Haltestelle und Amsterdam bekannt. In Triage widmet Arad Yasur sich nun dem komplexen Thema der medizinischen Prioritätensetzung unter den Bedingungen knapper Ressourcen in einem Katastrophenfall.

Prof. Robinson, die Leiterin einer Intensivstation, steht vor der schwierigen Aufgabe, über die Verteilung lebenswichtiger Ressourcen, insbesondere Beatmungsgeräte, zu entscheiden. Dabei werden ihre eigenen professionellen Entscheidungen durch die persönlichen Krisen in ihrer Familie – dem Kampf ihres Mannes mit Parkinson, der ihre ganze Aufmerksamkeit und emotionale Kraft fordert – beeinträchtigt, was ihre Situation noch verzweifelter macht. Dr. Aydin ringt ebenfalls mit den Grundsätzen der medizinischen Ethik, während zugleich seine Frau ein Kind zur Welt bringt. Diese Figuren verdeutlichen die inneren Konflikte und moralischen Dilemmata, mit denen medizinisches Personal in Extremsituationen konfrontiert wird: Vor dem Hintergrund einer weitreichenden Brandkatastrophe und der daraus resultierende Überlastung der Krankenhäuser wird eine kaum zu ertragende Atmosphäre geschaffen, die Ärzte und Pflegekräfte zu schnellen, oft herzzerreißenden Entscheidungen über Leben und Tod zwingt.

Triage beleuchtet die rohe Realität derjenigen, die mit den Schattenseiten ihrer Berufung konfrontiert werden, wo jede Entscheidung das Potenzial hat, sowohl zu retten als auch zu zerstören: Wer von zwei Brüdern soll das letzte Beatmungsgerät erhalten? Was tun, wenn man seinem eigenen Mann nicht helfen kann?

Josua Rösing wird mit Triage seine zweite Inszenierung eines israelischen Textes machen. Bereits 2023 hatte Die Friedensstifterin von Avishai Milstein Premiere und ist seit dem zum Reclaim Kunstfreiheit Festival nach Berlin, zum Open The Doors Festival nach Kattowice und zu den Hessischen Theatertagen nach Gießen eingeladen worden.

Regie: Josua Rösing
Bühne und Kostüme: Michael Lindner
Musik: Alexandra Holtsch
Dramaturgie: Elias Lepper
Video: Jens Bluhm

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Schauspiel

Die eingebildete Kranke

nach Molière, bearbeitet und übersetzt von Martin Heckmanns

Im Hause Argan kreist alles beständig um den Leidensdruck der Hausherrin. Nichts lässt sie in ihrer Obsession unversucht, um sich vor Krankheiten – ja, vor der Krankheit an sich – zu schützen. Die landesweit berühmte Patientin verstrickt sich in Molières meistgespielter Komödie dabei in die Geschichte einer krankhaften Einbildung, die sich zu einem Weltverhältnis auswächst. In der Neufassung von Martin Heckmanns, der nach seinem prämierten Erfolgsstück „Etwas Besseres als den Tod finden wir überall“ mit einem zweiten Werk nachlegt, wird sie obendrein zu einer rasanten Abrechnung mit dem Weltschmerz einer Privilegierten. Oder ist Frau Argan doch wirklich krank? Für Wunderheilerin Doktor Purgon ist das zweitrangig, profitiert sie doch von den unablässigen Beschwerden ihrer Klientin. Um immer einen Arzt im Haus zu haben, möchte Frau Argan nun auch noch ihre eigene Tochter Angélique mit Purgons Sohn Thomas verheiraten. Doch Angélique ist Hals über Kopf in Cléante verliebt und wendet sich in ihrer Verzweiflung an die Hausangestellte Toinette, die als einzige das verrückte Treiben durchschaut und listenreich der Liebe zu Hilfe eilt.

In der Regie von Pia Richter avanciert die kluge Neubearbeitung des französischen Klassikers zu einer komischen Groteske, die die großen Themen im Stück, Liebe und Tod, für unsere Zeit theatralisiert. Die Regisseurin, bekannt für ihre feministische Perspektive auf klassische Stoffe, dreht in ihrer zweiten Arbeit für das Staatstheater (nach „Die Zähmung der Widerspenstigen“) die Geschlechterverhältnisse abermals um und erzielt dadurch nicht nur eine geschlechtergerechtere Rollenverteilung, sondern auch eine freiere Sicht auf andere aktuelle Themen: Unsere ichbezogene Kontrollsucht, unseren Gesundheitswahn, unsere zwanghafte Vermeidung des Unvermeidlichen, die im neurotischen Kreisen um das eigene Wohlbefinden gar den eigenen Tod verleugnet und keinen Platz für Liebe lässt. Im Bühnenbild von Julia Nussbaumer (Ausstattung: „Die Zähmung der Widerspenstigen“) schafft Pia Richter zusammen mit der Musik von Malik Diao und den Kostümen von Lise Kruse eine eigene schräge Welt, die die Verführbarkeit des Menschen durch Scharlatanerie ebenso offenbar werden lässt wie sie die Frage nach dem richtigen Leben im falschen zu stellen vermag.
Die Titelrolle, normalerweise seit den Tagen von Molière dem männlichen Geschlecht vorbehalten, wird in ihrer Konzeption von einer „Grande Dame“ des Staatstheaters Kassel, Annett Kruschke, gegeben.

In der Eröffnungspremiere erwarten die Zuschauer:innen neben Gesellschaftskritik und Wahrheitssuche auch unbändige Spiellust, grotesker Humor und so einige falsche Ärzte, Brüder, Musiklehrer und vieles mehr …

Der Autor und das Staatstheater Kassel haben sich gemeinsam darauf verständigt, zur Eröffnung der Spielzeit 2024/25 „Der eingebildete Kranke / Die eingebildete Kranke“ nach Molière, bearbeitet und übersetzt von Martin Heckmanns, statt „Gut Mut“ von Martin Heckmanns zu spielen.

Regie: Pia Richter
Kostüme: Lise Kruse
Musik / Sounddesign: Malik Diao
Licht: Oskar Bosman
Dramaturgie: Alexander Olbrich

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Schauspiel

Amok

nach Emmanuel Carrère

in einer Bühnenfassung von Patricia Nickel-Dönicke und Jan-Christoph Gockel

Übernahme der Uraufführung des Theaters Osnabrück

Gute Noten, erfolgreich im Job, Lob vom Chef: Sie überzeugt das alles nicht? Sie haben ständig das Gefühl, jemand könnte dahinterkommen, dass sie eigentlich ein Nichtskönner sind? Dann sollten Sie sich das Leben eines echten Hochstaplers ansehen: Bei Jean-Claude Romand beginnt alles ganz harmlos. Eine versäumte Medizin-Klausur, eine kleine Lüge, die größere nach sich zieht und aus dem Fertiggerichte fressenden Studenten Jean-Claude wird ein höchst angesehener WHO-Mediziner mit Familie, dickem SUV und standesgemäßem Haus. Alles – nur nicht Mittelmaß. Doch statt im Büro zu arbeiten, verbringt er seine Zeit im Wald oder im Flughafenhotel vor der Glotze. Er entwickelt 17 Jahre lang ein perfektes Scheinleben, bis der Bluff aufzufliegen droht und er zum fünffachen Mörder wird.

Die Abgründigkeit dieser Geschichte scheint von Dostojewski zu stammen und doch hat sie sich 1993 in einem kleinen französischen Ort an der Schweizer Grenze zugetragen. Über sechs Jahre befasste sich der französische Erfolgsautor Emmanuel Carrère mit Jean-Claude Romand. Amok ist nicht nur ein Abend über das erbärmliche Gefangensein eines Hochstaplers in seiner selbst auferlegten Rolle, sondern auch über die erschreckende Faszination des Autors an dem Objekt seiner Dokumentation.

Jan-Christoph Gockel verbindet wie nur wenige Regisseure Politik und Poesie. Seine Arbeiten, in denen oft Puppen, Schauspieler:innen, Musik und dokumentarisches Material aufeinandertreffen, wurden für den Nestroy-Preis nominiert, zum Heidelberger Stückemarkt und den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin eingeladen.

Regie: Jan-Christoph Gockel
Bühne und Kostüme: Julia Kurzweg
Video: Florian Rzepkowski
Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke

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Jugendprogramm

Atlantis

Ein Jugendstück+ / für alle ab 13 Jahren

Vor rund 2400 Jahren ist Athen der Ort, an dem der Grundstein der Demokratie gelegt wird. Das Staatswesen der griechischen Stadt ist damals wahrscheinlich so modern wie kein anderes – Bürger wählen ihre Politiker. Zur gleichen Zeit zerbrechen sich Philosophen wie Platon den Kopf über den Sinn des Lebens und das Zusammenleben der Menschen. Von ihm stammt die bis heute viel erzählte Geschichte um Atlantis, der geheimnisvollen untergegangenen Stadt. 9000 Jahre vor Platons Zeit war Atlantis ein Schlaraffenland. Doch der Weg vom Glück zum Übermut war nicht weit. Eines Tages verschluckte das Meer nach einem starken Erdbeben die Stadt. Seitdem soll sie tief unter der Meeresoberfläche verschwunden sein. Platons Warnung an seine Mitmenschen im wohlhabenden Athen: Lehnt euch nicht zu sehr zurück, auch die mächtigsten Staaten können untergehen.

Bis heute geistert die sagenumwobene Stadt durch unsere Geschichten, muss immer wieder untergehen und beschreibt dabei die unterschiedlichsten Katastrophenszenarien. Was düster klingt, bringt aber auch neue Chancen mit sich: Die theatrale Reise nach Atlantis, mitten in die letzten Tage vor dem Kollaps, stellt Fragen nach dem Zusammenleben von Menschen in unterschiedlichen Staatsformen. Was hat sich bewährt und was muss verändert werden, wenn unsere Demokratie auf der Kippe steht? Woraus lässt sich Hoffnung schöpfen, wenn das Ende vom Schicksal vorherbestimmt zu sein scheint?

Atlantis ist eine PLUS-Produktion. Ein:e Spieler:in aus dem Ensemble des Staatstheaters steht gemeinsam mit Bürger:innen aus Kassel und Umgebung auf der Bühne. Sie kommen mit ihren Stimmen, Expertisen und Ansichten zu Wort und hinterfragen ihre und unsere Weltanschauungen.

Einführungen zu Schulvorstellungen finden 30 Minuten vor Beginn im Schauspielhaus-Foyer statt. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es die Möglichkeit zum Nachgespräch.

Regie: Florian Hein
Bühne und Kostüme: Hanna Roxane Scherwinski
Sounddesign (bis Premiere): Vera Pulido
Dramaturgie: Bernadette Binner
Projektleitung: Carlotta Rogge
Künstlerische Produktionsleitung: Barbara Frazier
Theaterpädagogik: Sabine Koller
Vermittlung: Sabine Koller, Elisabeth Müller

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Musiktheater

Così fan tutte

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

Libretto von Lorenzo Da Ponte

Verliebt, verlobt, verheiratet, geschieden – zwischen Neokonservatismus und offenen Beziehungskonzepten scheint heutzutage jede Lebens- und Liebesentscheidung möglich. Nicht so für Mozarts Figuren als Kinder ihrer Zeit, deren Treue in einer obskuren Wette auf die Probe gestellt wird: Alfonso testet die Beziehungen seiner Freunde Ferrando und Guglielmo, denn er glaubt nicht an die Treue der beiden Partnerinnen Fiordiligi und Dorabella. Ferrando und Guglielmo nehmen die Wette an und die emotionale Achterbahnfahrt beginnt.

Die beiden Frauen können es kaum erwarten, ihre Verlobten wiederzusehen, doch Alfonso macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Er täuscht eine Kriegseinberufung der beiden Männer vor und so nimmt das Spiel um Moral, Versuchung, Eifersucht, Leidenschaft und Verlust seinen Lauf.

Zwischen Commedia dell’arte, Opera buffa und großen aufklärerischen Fragen bewegt sich dieses Ensemblestück und vergisst dabei nie die (Selbst-)Ironie. Wie auch in ihren beiden vorherigen Zusammenarbeiten spürt das kongeniale Duo Mozart und Da Ponte den inneren Paradoxien ihrer Protagonist:innen nach und lässt ihr Publikum zweifeln: Was ist Spiel, was ist Ernst?

Dieses Kammerspiel als Schule der Liebenden , so der Untertitel, wird auf der Bühne des Schauspielhauses von Vivien Hohnholz inszeniert, die sich erstmals als Regisseurin am Staatstheater Kassel vorstellt, unter der musikalischen Leitung von Kiril Stankow.

Musikalische Leitung: Kiril Stankow
Regie: Vivien Hohnholz
Bühne: Pia Dederichs
Kostüme: Coline Meret Lola Jud
Licht: Brigitta Hüttmann
Dramaturgie: Teresa Martin
Chorleitung: Marco Zeiser Celesti

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Schauspiel

Die Physiker

Komödie in zwei Akten von Friedrich Dürrenmatt

„It’s the end of the world as we know it.“

Bevor die Welt verrückt wird, lieber selbst verrückt werden und sich gleich in ein Nervensanatorium einweisen lassen? Vor allem, wenn man als bedeutender Wissenschaftler bahnbrechende Forschungsergebnisse vorzuweisen hätte, die aber, wenn sie in falsche Hände geraten würden, das Ende der Welt bedeuten könnten. Mit nichts weniger als der möglichen Katastrophe spielt der Schweizer Dramatiker und Meister der Groteske Friedrich Dürrenmatt in seinem Zweiakter Die Physiker aus dem Jahre 1962, der in Zeiten des Kalten Krieges zum Publikumserfolg wurde und heute wieder voll aktueller Brisanz steckt. Der Kernphysiker Möbius spielt den unzurechnungsfähigen Kranken und lässt sich freiwillig einweisen, um seine Forschung zu retten. Doch wer rechnet schon dort mit dem Geheimdienst, der Tür an Tür auf den Moment wartet, um zuzuschlagen? Möbius trifft im Sanatorium gleich zwei Mitpatienten, seine Wissenschaftskollegen Einstein und Newton. Patienten, Forscher oder Agenten? Echt oder unecht? Das Verwirrspiel beginnt. Denn im Irrenhaus des Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd kann nur bleiben, wer auf überzeugende Art und Weise verrückt ist. Zwischen unbändiger Komik und blankem Grauen debattieren sich Möbius, Einstein, Newton, medizinisches Personal und Polizei in eine wahrhaft verzwickte Lage …
Man schreckt vor nichts zurück und ist auch bereit, über Leichen zu gehen …

Stef Lernous ist Regisseur, Schauspieler und Autor. Er gründete 1999 das belgische Theaterensemble Abattoir Fermé und produzierte seitdem mehr als 70 Produktionen. Er unterrichtet an der Schauspielabteilung des Royal Institute for Theatre, Cinema & Sound in Brüssel und schreibt für verschiedene Theatermagazine. 2020 erschien darüber hinaus sein Film Hotel Poseidon, der auf Festivals in Kanada, USA, UK, Puerto Rico, Italien zu sehen war. In Deutschland arbeitet er u. a. am Theater Freiburg und am Berliner Ensemble. In Kassel ist von ihm Die Verwandlung zu sehen.

Regie: Stef Lernous
Bühne: Sven van Kuijk
Kostüme: Stef Lernous
Dramaturgie: Patricia Nickel-Dönicke, Laura Kohlmaier
Theaterpädagogische Vermittlung: Elisabeth Müller

In Kooperation mit Abattoir Fermé / Belgien

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Schauspiel

Überlebt. How to trust your instincts

JUST - Ein Jugendstück+ für alle ab 14 Jahren

Wie geht das eigentlich – das Überleben? Der oft fehlinterpretierte Satz „survival of the fittest“ von Charles Darwin meint, dass die am-besten-Angepassten die besten Überlebenschancen haben. Was bedeutet das für uns, die Menschheit im 21. Jahrhundert? Vielleicht ist das Sammeln von Dosenravioli für mögliche Weltuntergangsszenarien notwendig; vielleicht ein tapferes „Augen zu und durch“ oder vielleicht doch lieber der Kampf gegen die Bedrohungen für unsere Erde. Welche Regionen in unserem Körper sind für das Überleben zuständig? Haben alle Wesen einen Überlebensinstinkt und wenn ja, wie sieht der aus? Gibt es Anleitungen für ein besseres (Über-)Leben?

In Überlebt. How to trust your instincts bewegt sich das junge Publikum durch ein Archiv an Überlebensstrategien, trifft hier auf dokumentarisches Filmmaterial, da auf Tutorials und Survival-Quests und immer wieder auf die Frage: Wie können Strategien für unser zukünftiges gemeinsames Leben auf der Erde aussehen?

Anna Malena Große ist Theaterregisseurin und Studierende für Dokumentarfilm an der HFF München. Sie studierte von 2015 bis 2017 an der HfMDK Frankfurt am Main und seit 2018 Musiktheater- und Schauspielregie an der Theaterakademie August Everding. 2022 hat sie sich mit der Produktion DARK MATTER. Ich sehe was, was du nicht siehst am Jungen Staatstheater+ vorgestellt. Mit ihren Arbeiten bewegt sie sich an der Schnittstelle zwischen Theater, Gaming, Dokumentarfilm und interaktiven Videowelten.

Überlebt. How to trust your instincts ist eine PLUS-Produktion für Publikum ab 14 Jahren. Eine Spieler:in aus dem Ensemble des Staatstheaters steht gemeinsam mit Bürger:innen aus Kassel und Umgebung auf der Bühne. Sie kommen mit ihren Stimmen, Expertisen und Ansichten zu Wort und hinterfragen ihre und unsere Weltanschauungen.

Einführungen zu Schulvorstellungen finden 30 Minuten vor Beginn im TiF-Foyer statt. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es die Möglichkeit zum Nachgespräch.

Das Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur gefördert.

Regie: Anna Malena Große
Bühne und Kostüme: Katharina Oleksinska
Dramaturgie: Carlotta Rogge
Video: Anna Malena Große
Kamera und Mitarbeit Videografie: Philipp Kaiser
Theaterpädagogik & Vermittlung: Elisabeth Müller

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Schauspiel

Die Troerinnen: 2nd Season

frei nach Euripides von Sarah Franke

Es ist 2024 und damit fast 2500 Jahre nachdem Euripides seine Troerinnen geschrieben hat. Qualen und Klagen klingen bis heute durch die Zeit. Nachrichtenbilder zeigen, was die Troerinnen zur Ausgangssituation hatten. Die Berichte ähneln sich. Schreckliche Einzelschicksale kommen immer wieder auf denselben Nenner: Landkolonialisierung läuft parallel zur Einnahme weiblicher Körper. Nach Jahrtausenden bleibt Vergewaltigung als Kriegswaffe bestehen. Während sich die Welt verändert und Kriege sich verändern, besteht weiter diese Form der absoluten Erniedrigung, der Macht- und Stärkedemonstration. Und so verschwimmen bei Die Troerinnen: 2nd Season die Zeiten.

Der Krieg ist gerade zu Ende. Troja ist endgültig von den Griechen eingenommen und die Stadt liegt in Trümmern. Der König und seine Söhne sind gefallen. Übrig bleiben die Troerinnen, die auf ihre Verlosung warten: Hekabe, einst Königin, sieht jetzt in eine schreckliche Zukunft, vor allem für ihre Töchter. Kassandra, die unerhörte Seherin, deren Rachegedanken immer lauter werden. Andromache, die Witwe Hektors und Schwiegertochter Hekabes, bleibt mit ihrem Sohn Astyanax zurück. Um jeglichen Machtanspruch auszuschließen, soll er als letzter männlicher Nachfahre Trojas getötet werden. Der Mord an dem Kind ist die grausame Zuspitzung aller Gewalt. Auch Helena ist Teil der wartenden Frauen, sie ist als Auslöserin des Krieges gebrandmarkt, da der trojanischen Königssohn Paris sie dem griechischen Thronfolger Menelaos entführt hat. Frauen, die sich ein Leben aufgebaut haben, die Mütter, Ehefrauen und Schwestern waren, müssen ihre Heimat ins Ungewisse verlassen.

Mit Die Troerinnen: 2nd Season sucht Regisseurin und Autorin Sarah Franke nach einer neuen Erzählung und sie sucht dabei nicht nur in der Antike. Mythos Mutter, Mythos Rachegöttin, die Ominöse, die Kernige, die Anämische. Es gibt Stereotype, die immer und immer wieder erzählt werden. Frauen und ihre Kämpfe werden üblicherweise ausschließlich aus der Opferperspektive erzählt – wir wollen den Versuch wagen, es multiperspektivisch zu betrachten. Wie müsste die Geschichte heißen, damit sie nicht mehr Krieg und Zerstörung heißt.

Regie: Sarah Franke
Bühne und Kostüme: Ann-Christine Müller
Dramaturgie: Laura Kohlmaier

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1 Schauspiel

Singletreff

Eine Komödie von Dirk Laucke

Lovin ist ein Dorf (fast) ohne Frauen. Irgendwo im Nirgendwo. Ein dünn besiedelter Flecken auf dem Erdenrund, die Welt scheint auf den ersten
Blick in Ordnung und die größte Sorge am Abend nach getaner Arbeit ist „Hast du Empfang?“ Andy, der wegen Besitzes von Cannabis Sozialstunden im Dorf ableisten muss, bekommt von der Bank keinen Kredit um den Lohnausfall seiner Ausgaben zu begleichen, da er nicht verheiratet oder verpartnert ist. Lebensschlau wie er ist, hat er die geniale Idee eine Flirtparty im Dorf zu veranstalten, um an Geld zu kommen. Das ganze Dorf ist im Ausnahmezustand und im wahrsten Sinne des Wortes Feuer und Flamme. So viel Trubel und Heiterkeit war lange nicht zu spüren und da Lovin
zu 99 % aus Männern besteht, greifen sie sich gegenseitig unter die Arme, vor allem wenn es um Fragen von Fashion und Flirtsprech geht. Die
sonst eher bequeme und gechillte Gesellschaft kommt in Schwung und es wächst die Vorfreude auf dieses besondere Event im örtlichen Jahreskalender. Gut also, dass man die alten Bierbänke nicht verschrottet hat …

Paule (die einzige Frau im Dorf), Wolf und Mario – kurz Familie Bunk – versucht sogar die härtesten Tanzmuffel für ihren Lieblingssport
Line-Dance zu begeistern. Heiß diskutiert wird nicht nur über Schrittkombinationen sondern vor allem über Musik: Der Staub wird von alten
Platten- und CD-Kisten gepustet, Kuschelrock-Medleys werden erinnert und Geschmacksnerven belastet. Aber über allem stehen elementare
Fragen: Wann quatsche ich eine begehrte Person und vor allem wie an? Was soll man eigentlich wirklich tun bei ausgefallenen Geschmäckern?
Und wie verhält es sich nun eigentlich wirklich mit den Geschlechtern beim abendlichen Flirten? Und wo liegt eigentlich Rammeln?
Ganz Lovin scheint in love mit der Idee des Singletreffs. Kann das gut gehen? Und dann erscheint sie wirklich – die Frau.

Autor Dirk Laucke und Regisseur Lars-Ole Walburg nähern sich in ihrer nun bereits zweiten gemeinsamen Auftragsarbeit für das Schauspiel am Staatstheater Kassel, nach der Uraufführung von Auf Wache in der Spielzeit 2020/21, nicht nur den profanen Liebesdingen einsamer Herzen. Vielmehr stellen sie mit dieser schwarzhumorigen Komödie die Frage, wie wir in der heutigen Gesellschaft überhaupt miteinander umgehen wollen und ob wir fähig sind eine Sprache zum Austausch zu finden, die vor allem alle Seiten verstehen und die den angestrebten Minderheitenschutz berücksichtigt.

Regie: Lars-Ole Walburg
Bühne: Andreas A. Strasser
Kostüme: Maria Walter
Musik: Martin Engelbach
Licht: Brigitta Hüttmann
Dramaturgie: Katja Prussas

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Festival

Make Art? Not War! II: Die Kunst des Widerstandes

Am 24. Februar vor drei Jahren begann der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Anlässlich dieses Jahrestags und vor dem Hintergrund der zugespitzten weltpolitischen Lage laden wir am Sonntag, dem 23. Februar und Montag, dem 24. Februar zum zweiten Mal zu den Thementagen MAKE ART? NOT WAR! II: Die Kunst des Widerstands ein und machen unsere Spielstätten zum Begegnungs- und Verhandlungsort.

In Kooperation mit Europa-Union Kassel e.V. und Ukrainer in Kassel und Umgebung e.V.i.G.

Festivaleröffnung und Vernissage
Ausstellung von ukrainischen Künstler:innen, u.a. Chroniken von Wyschywanka von Inna Mykutska in Kooperation mit dem Kulturzentrum Totem (Cherson, Ukraine).
Grußwort: Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller
So 23. Feb, 16 Uhr → TiF-Foyer

Im Namen der Freiheit – Taras Schewtschenko | В iм`я свободи – Тарас Шевченко
Ein Porträt des ukrainischen Nationaldichters Taras Schewtschenko von Mark Zak
Taras Schewtschenko, der „Goethe“ der Ukraine, wird als Dichter des Widerstands greifbar gemacht und ein satirischer Bogen in die Jetztzeit geschlagen. Mit ukrainischer Live-Musik (Bandura). Deutsch mit ukrainischen Übertiteln.
Mit: Svitlana Kavka, Mark Zak | Regie: Alexander Olbrich
So 23. Feb, 17 Uhr → TiF – Theater im Fridericianum

Art of Resistance
Szenisch-musikalische Lesung
Durch die Auseinandersetzung mit aktuellen ukrainischen Texten und Liedern aus der Heimat des ukrainischen Opernsängers Serhii Moskalchuk erforscht diese szenisch-musikalische Lesung, was Resilienz und Resistenz in Kriegszeiten bedeuten.
Mit: Mitgliedern des Schauspielensembles, Serhii Moskalchuk Szenische Einrichtung: Dmytro Obiednikov
So 23. Feb, 19 Uhr → TiF-Foyer
im Anschluss: Nachgespräch mit den Künstler:innen → TiF Foyer

Resist now!?
Expert:innen-Talk zur humanitären und politischen Lage in der Ukraine, u.a. mit Stefan Krönung (Malteser Hilfsdienst e.V.).
Mo 24. Feb, 18 Uhr → TiF-Foyer

Die Troerinnen: 2nd Season (UA)
Troja ist gerade von den Griechen erobert worden und der Krieg ist vorbei. Die Stadt liegt in Trümmern, die Männer sind tot und die überlebenden Frauen stehen vor einem Neuanfang. Die Troerinnen:
2nd Season sucht nach einem neuen Mythos, denn oft genug werden Frauen und ihre Kämpfe ausschließlich aus der Opferperspektive erzählt – diese Inszenierung wagt den Versuch auszubrechen. Alles steht den Troerinnen offen: Was also tun? Im Rahmen des Festivals thematisiert die Inszenierung über die Kontrastfolie des antiken Stoffs die weibliche Sicht auf Krieg und Zerstörung und versucht, sich ein „Danach“ vorzustellen.
Mo 24. Feb, 19 Uhr → TiF – Theater im Fridericianum
im Anschluss: Nachgespräch mit dem künstlerischen Team und Vertreter:innen der ukrainischen Community → TiF Foyer.

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Werkstatt/Workshop

Mittendrin statt nur dabei

Das Tablett mit den Sandwiches, die Hochzeitstorte, die Portion Würstchen mit Pommes oder der Stapel Pralinen: Die Requisitenabteilung stattet die Bühne mit all den kleinen Dingen aus, die ein Bild erst lebendig werden lassen und dazu gehören sehr häufig auch Lebensmittel. Manchmal wird auf der Bühne tatsächlich gegessen, aber noch viel häufiger werden in der Requisitenwerkstatt aus Styropor, Schaumstoff, Acryl und Modelliermasse ganze Menüs gezaubert. Wie genau das funktioniert und dass sich zerschnittene Kabel und Korkkrümel wunderbar auf Muffins machen, zeigt Anne Schulz, Leiterin der Requisite, im nächsten Mittendrin-Workshop.

Der Workshop ist zweitätig konzipiert und findet am Freitag, den 29.11. von 16:00 bis ca. 20:00 Uhr, sowie am Samstag, den 30.11. von 10:00 bis ca. 17:00 Uhr statt.

Der Treffpunkt am Freitag ist 15:50 Uhr am Bühneneingang des Staatstheaters (Du-Ry-Straße, neben der documentahalle).

Die Teilnahme ist begrenzt auf 12 Personen. Um verbindliche Anmeldung an plus@staatstheater-kassel.de wird gebeten.

Die Workshopreihe „Mittendrin statt nur dabei“ richtet sich an theateraffine und kulturinteressierte Menschen, die gern mehr über die Arbeit am Theater erfahren möchten. Künstler:innen des Staatstheaters zeigen, was es heißt, sich tagtäglich mit Darstellender Kunst zu beschäftigen. Sie geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag, vermitteln die Basics ihres Berufsfeldes und geben die Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Anmeldung unter plus@staatstheater-kassel.de

Preise pro Termin:

Die Teilnahmegebühr beträgt 95 Euro, für Pädagog:innen 55 Euro und ermäßigt 35 Euro. Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt auf 12 Menschen. Eine verbindliche Anmeldung ist ab sofort per Mail an: plus@staatstheater-kassel.de möglich. Eine Absage ist bis zwei Tage vor Workshopbeginn kostenlos, ansonsten wird eine Gebühr von 35 Euro fällig.

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Schauspiel

Meet a person

In dieser Reihe bekommt das Ensemble Besuch im TiF Foyer und trifft dort auf verschiedenste Leute der Kasseler Stadtgesellschaft, auf große und kleine Berühmtheiten oder auf rein fiktionale Persönlichkeiten. Alle zeichnet das besondere etwas aus. Dann kann es politisch werden, lustig, leicht, inspirierend oder kulinarisch.

07. Dezember:
Das neue Ensemblemitglied Daniel Friedl lädt einen Überraschungsgast ein zum Weihnachtsbaumschmücken, Messwein verkosten und generellem Plaudern über Gott und die Welt.

Was bisher geschah…

In der 1. Folge traf Jakob Benkhofer den Klimaforscher Alexander Nauels. Sie sprachen über Klima, Kassel und Fragen des Lebens und bauten währenddessen ihr eigenes in sich funktionierendes Ökosystem. Weiter ging es mit Sternekoch Pelle Kossmann und Lisa Natalie Arnold in der 2. Folge und in Folge 3 sprach Annett Kruschke mit dem Neurobiologen Gerald Hüther über Knoten im Hirn? Wie wir uns mit unseren Vorstellungen verwickeln und daraus wieder befreien können. Marius Bistritzky traf in Folge 4 die Hebamme Louise Schur, die fast Bestatterin geworden wäre. Die beiden sprachen über Geburten, über den Beginn des Lebens und vieles mehr. In der 5. Folge schnackte Schauspieler Aljoscha Langel mit Bernd Hölscher und Jan Kessen über die großen Momente der Filmgeschichte, über Monster im Dschungel, Roadtrips, Leichen an Bahngleisen, die Zukunft und blonde Hünen. In der 6. Folge steigen Kantinenchefin Sami Kazemi, das Opernchormitglied Hakan Çiftçioğlu und Katharina Brehl aus dem Schauspielensemble in den 7. Bierhimmel. Bei Bier – wer hätte es gedacht – und guter Musik kommen sie ins Gespräch, singen, lachen und ,,kneipen" gemeinsam. Kurz: Trashiger Abend mit Karaoke und Bier.

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Tanz

Tadashi Endo tanzt SHINKAI NO TAMASHII (Souls in the sea)

Butoh-Solotanz

Gedanken zum Stück:

Flüchtlinge – diese Menschen flohen vor Krieg, Not und Hunger. Sie bestiegen die Boote voller Hoffnung auf Überleben, Hilfe und ein sicheres Leben. Diese Hoffnung versank im Meer. Sie verloren alles und schließlich auch ihr Leben. Ihre Körper liegen auf dem Meeresgrund, doch ihre Seelen ziehen weiter. Was würden sie uns erzählen, wenn sie wieder aus dem Meer aufsteigen könnten??

Tadashi Endo – Butoh-Tänzer, Choreograph, Leiter des Butoh-Zentrums MAMU und künstlerischer Leiter des Butoh-Festivals MAMU Butoh & Jazz in Göttingen verkörpert im wahrsten Sinne des Wortes die Weisheit sowohl der westlichen als auch der orientalischen Tanz- und Theatertradition. Nach seinem Studium zum Theaterregisseur am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien trat er in Zusammenarbeit mit Jazzmusikern auf. 1989 begegnete er Kazuo Ohno, der schon damals eine tiefe Beziehung zwischen Endos Tanz und dem Butoh-Tanz erkannte. Seitdem hat Tadashi Endo seine Bewegungen zu jenem ästhetischen und ausdrucksstarken Tanz entwickelt, wie man ihn heute noch sehen kann. Sein Tanz ist wie eine Synthese aus Theater, Performance und Tanz, Tadashi Endo gelingt es, das Spannungsfeld zwischen Ying und Yang, Männlich und Weiblich und deren ewigem Wandel auszudrücken. Er ist der Meister des „Dazwischenseins“, das ist Butoh – MA.

Choreographie: Tadashi Endo
Tanz: Tadashi Endo
Lichtdesign: Tadashi Endo
Musik und Kompositionen: Daniel Maia
Fotos: Marciej Rusinek

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Schauspiel

Chocolat

Diese „Chocolat“ ist ein betörendes Märchen für Erwachsene, eine klassische Screwball-Komödie, mit der mitreißenden Live-Musik im Stile Django Reinhardts. In dieser Geschichte eröffnet eine junge, alleinerziehende Mutter am Kirchplatz eines kleinen, südfranzösischen Dorfes eine Pâtisserie, einen kleinen Tempel für feinste Schokoladen. Für den Dorfpfarrer ist diese Art der "Verführung" absolut inakzeptabel. Rigoros verbietet er den Mitgliedern seiner Gemeinde jeden Umgang mit der jungen Frau - und wird zu ihrem großen Gegenspieler.

Auf äußerst amüsante Weise prallen zwei Lebenshaltungen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die Abneigung gegen alles Fremde auf der einen Seite, Offenheit und Genuss auf der anderen. Erzählt wird diese Geschichte von einem virtuosen Quartett um den Akkordeonisten Valentin Butt und den Geiger Roland Satterwhite – und von dem faszinierenden Schauspieler-Paar Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer. Sie zählt seit mehr als zwanzig Jahren zur Crème der deutschsprachigen Filmschauspielerinnen. Er verkörpert seit vielen Jahren den wunderbaren Wiener "Tatort"-Kommissar. Der Grantler und die charmante Verführerin - zwei Figuren, die den beiden sympathischen Schauspielern geradezu auf den Leib geschneidert sind. Eine faszinierende Mischung aus Schauspiel, Lesung und Konzert.

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Comedy

Rüdiger Hoffmann

„Mal ehrlich“ - Das neue Comedy Live Programm des Kultcomedians

Überall Krisen und Sorgen – dabei ist das Leben doch so schön. Obwohl, eigentlich auch nicht immer. Rüdiger Hoffmann legt in seinem neuen Comedy-Programm den Finger in die Wunden des Alltags und stochert fröhlich darin herum: vom qualvollen Schulkonzert des Teenager-Sohns über Extremurlaub beim andalusischen Biobauern, Modeberatung mit der Ehefrau bis hin zur Apokalypse beim
Familienfest. Wir begegnen unvergesslichen Persönlichkeiten wie Power-Rentner Frankie mit seinem Quallen-Tattoo, dem Internet-Casanova mit der Fistelstimme und Erbtante Hedwig, der
Schweinebaronin. Rüdiger Hoffmann nimmt uns mit auf eine hoch amüsante Abenteuerreise ins bunte Herz des wahren Lebens. Dazu gibt es wieder neue großartige Lieder, vom Meister persönlich am
Keyboard performt. Ein Abend fürs Zwerchfell und fürs Herz. MAL EHRLICH… das ist doch genau das.... Gönnen Sie sich Entertainment mit Kultstatus. Erleben Sie den Entdecker der Langsamkeit live und genießen Sie einen unterhaltsamen Abend.

Rüdiger Hoffmann:
Er gilt als „Gottvater der deutschen Comedy“ und zählt seit Jahrzehnten zu den Top Künstlern dieser Szene – Rüdiger Hoffmann. Die Popularität des gebürtigen Paderborners ist bis heute
ungebrochen und geradezu legendär ist sein Begrüßungssatz „Ja, hallo erstmal...

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10

Schauspielhaus

Staatstheater Kassel

Das Staatstheater Kassel – Ein Theater mit Tradition

Das Staatstheater Kassel versteht sich mit seinen rund 500 festen Mitarbeitern als ein moderner Theaterbetrieb, der sich gleichermaßen der Tradition wie der Moderne verpflichtet fühlt. 30 Neuinszenierungen in den Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Kinder- und Jugendtheater, dazu die Sinfonie-, Sonntags-, Kammer-, Familien-, Schüler- und Sonderkonzerte bilden Jahr für Jahr das große Angebot. Darüber hinaus sorgt ein umfangreiches theater- und konzertpädagogisches Programm für die Vermittlung an Kinder und Jugendliche.

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Bewertungen & Berichte Schauspielhaus

Aufführungen / Oper Staatstheater Kassel Opernhaus Kassel, Friedrichsplatz 15
Aufführungen / Theater Staatstheater Kassel Schauspielhaus Kassel, Friedrichsplatz 15
Konzerte / Konzert Staatsorchester Kassel Kassel, Friedrichsplatz 15
Aufführungen / Theater Hessisches Landestheater Marburg Marburg, Am Schwanhof 68-72
Aufführungen / Theater BAC Theater Bad Arolsen Bad Arolsen, Amselweg 50
Aufführungen / Aufführung Lokolino Göttingen
Fr 7.2.2025, 10:00 Uhr
Aufführungen / Theater tic - Theater im Centrum Kassel, Akazienweg 24
Aufführungen / Komödie Komödie Kassel Kassel, Friedrich‐Ebert‐Straße 39
Aufführungen / Kulturveranstaltung Kulturhaus Dock 4 Kassel, Untere Karlsstraße 4
Aufführungen / Kindertheater Junges Theater Göttingen Göttingen, Bürgerstraße 15

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