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Bad Hersfelder Festspiele

Die Stiftsruine ist heute die größte romanische Kirchenruine der Welt. Sie misst 102,8 Meter von Osten nach Westen, das Querschiff ist 55 Meter und das Kirchenschiff 46,8 Meter lang. Der Querschiffbogen erreicht eine Höhe bis zu 22,5 Metern.

Die Bühne breitet sich auf 60 m Länge mit 1.400 m² im Querschiff aus. Sie wird - wie auch die rund 1.300 Zuschauer fassende Tribüne - in jedem Frühjahr in und auf die alten Gemäuern gebaut und nach Ende der Saison im August wieder abgetragen. Aus Gründen des Denkmalschutzes dürfen die Einbauten nicht das ganze Jahr über in der Ruine bleiben.

Im Jahre 1968 fügte der Architekt Frei Otto, der später für seine Konstruktion des Daches im Olympiastadion München berühmt wurde, der Kirchenruine ein mobiles Dach hinzu. Es kann innerhalb weniger Minuten so ausgefahren werden, dass die Zuschauerränge vollständig vor Regen und Sturm geschützt sind. Die Schauspielerinnen und Schauspieler allerdings müssen dem Wetter trotzen - was sie seit 1951 auch fast immer getan haben. Nur ein einziges Mal - im August 2009 - musste bislang eine Vorstellung wegen extremen Regenfällen abgesagt werden.

Die Idee an diesem Ort Theater zu spielen, hat eine lange Tradition. Schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nutzen die Hersfelder Bürger die Ruine als Veranstaltungsort für Konzerte, Feiern, Lesungen und politische Kundgebungen. Später gab es hier vaterländische Spiele, Romanadaptionen und frühe Filmvorführungen. Aufbauend auf dieser Laienspieltradition versuchte der Direktor des Hersfelder Gymnasiums, Konrad Duden um 1896 Volksfestspiele zu etablieren. Seine Initiative scheiterte zwar, führte aber zur Gründung des Festspielvereins Hersfeld e.V. im Jahr 1902. Auf dem Spielplan standen bis 1939 vor allem Stücke mit regionalem Bezug, die eigens für die Stiftsruine geschrieben wurden, aufgrund der guten Akustik aber auch musikalische Melodramen und Konzerte, was durch den sich entwickelnden Kurbetrieb noch befördert wurde.

Als Geburtsstunde der Bad Hersfelder Festspiele kann die Goethe-Festspielwoche im September 1949 gelten. Initiiert von wenigen kulturinteressierten Bürgern und unter der Leitung von Franz Ulbrich, zu dieser Zeit Regisseur in Kassel, war sie Wegbereiter für die ab 1951 jährlich stattfindenden Bad Hersfelder Festspiele.

Mysterienspiele nach dem Vorbild von Salzburg sollten es werden, und Johannes Klein, Schüler des großen Max Reinhardt, setzte sich zusammen mit kulturinteressierten Hersfelder Bürgern dafür ein. Unter seiner Intendanz und nicht zuletzt durch seine guten Verbindungen zum Burgtheater, dessen Darsteller im Sommer in Bad Hersfeld auf der Bühne standen, konnten die Festspiele gegründet werden.

Kontakt

Bad Hersfelder Festspiele
Ticket-Service
Am Markt 1
D-36251 Bad Hersfeld

Telefon: 06621-640200
Fax: 06621-6402040
E-Mail: ticket-service@bad-hersfelder-festspiele.de

Bewertungschronik

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Bewertungen & Berichte Bad Hersfelder Festspiele

Schauspiel

Sommernachtsträume

nach William Shakespeare

Premiere: 20.6.2025

Theseus, der Herzog von Athen beschließt, die Amazonenkönigin Hippolyta zu heiraten. Zu den Hochzeitsfeierlichkeiten lädt er die gesamte Verwandtschaft ein. Ein Orchester soll aufspielen. und die Handwerker des Palastes sollen zur Feier des Tages ein Theaterstück auf die improvisierte Bühne bringen.

In der Nacht vor der Hochzeit finden sich die Bewohner des Palastes in einer fantastischen Traumwelt wieder, verwandeln sich in Fabelwesen und begegnen sich in ihren Träumen. Der Fürst irrt als Oberon, der Herr der Elfen, durch die Wälder, auf der Suche nach seiner Geliebten Titania. Vier verzogene junge Leute der viktorianischen High Society, Hermia, Lysander, Helena, und Demetrius verlieben, duellieren und entlieben sich, und inmitten überbordender Liebesträume versuchen die Handwerker verzweifelt, ihr neues Stück zu proben, geraten aber immer mehr zwischen die Fronten der Liebeswütigen. Der Kobold Puck treibt seinen Schabernack. So kommt es am Ende, dass nicht nur Hermia, Helena, Demetrius und Lysander immer irrsinnigere emotionale Verwirrspiele erleben, sie begegnen auch Menschen, die man eigentlich in anderen Shakespeare-Inszenierungen findet.

Joern Hinkel bringt seine Fassung mit viel Musik, die eigens von Jörg Gollasch komponiert wird auf die Bühne. Es wird das Orchester der Bad Hersfelder Festspiele unter der Leitung von Christoph Wohlleben spielen.

Schon der Titel „Sommernachtsträume“ deutet an, dass Joern Hinkel die ohnehin irrwitzige Geschichte in seiner Fassung noch pikanter machen wird. „In der neuen Hersfelder Fassung haben sich eine Vielzahl anderer Shakespeare-Charaktere im Wald verirrt, die wir aus anderen Stücken kennen. Das Stück ist eine Hymne auf die Liebe und eine Hymne auf das Theater. Es strotzt nur so vor skurrilen Einfällen, erotischer Fantasie, unerwarteten Wendungen, feinsinniger Melancholie und fanatischer Komik, die man weiterspinnen kann.“

Bei den Bad Hersfelder Festspielen war „Ein Sommernachtstraum“ die erste Komödie, die überhaupt gezeigt wurde. 1961 inszenierte der damalige Intendant William Dieterle das Stück und zeigte es in fünf aufeinanderfolgenden Jahren. Danach konnte man „Ein Sommernachtstraum“ in den Jahren 1983, 1992, 2004, 2005 und 2015 sehen.

Joern Hinkel inszenierte die Komödie also genau vor 10 Jahren auf der „Spielwiese“ hinter der Apsis der Stiftsruine schon einmal. Es war seine erste Regiearbeit in Bad Hersfeld. Aus der Arbeit mit Profis und Amateuren ist u.a. die Jugendtheatergruppe „Sommernachtsträumer e.V.“ entstanden.

Musik von: Jörg Gollasch
Inszenierung: Joern Hinkel
Bühne: Jens Kilian
Kostüme: Kerstin Micheel
Es spielt das Orchester der Bad Hersfelder Festspiele
Musikalische Leitung: Christoph Wohlleben

Geplante Länge: 3 Stunden. eine Pause

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Schauspiel

Ronja Räubertochter

von Astrid Lindgren

Premiere: 21.6.2025

Ronja und Birk sind Freunde. Aber sie dürfen keine Freunde sein. Denn Ronjas Vater ist der Räuberhauptmann Mattis, der zusammen mit seiner Frau Lovis und der Räuberbande in der Mattisburg wohnt.

In der Nacht, in der Ronja und Birk geboren wurden, hat der Blitz in die Burg eingeschlagen, das Gebäude ist seitdem in der Mitte gespalten. In der anderen Hälfte der Burg hat sich die Räuberbande von Borka und Undis eingenistet: sie sind die Eltern von Birk. Und wie es unter Räuberbanden üblich ist, sind die beiden Banden untereinander verfeindet.

Um dem Streit der Eltern und der Räuberbanden zu entgehen, fliehen Ronja und Birk in eine verlassene Bärenhöhle im Wald und verbringen den Sommer und den Herbst in der Wildnis. Dort lernen sie fabelhafte Wesen kennen, die die Natur bevölkern. Sie bekommen es mit Rumpelwichten und Graugnomen zu tun und lernen, Freunde zu erkennen und sich gegen Angriffe klug zur Wehr zu setzen.

Mattis’ Sehnsucht nach seiner Tochter bewegt ihn schließlich dazu, sie zu bitten, in die Mattisburg zurückzukehren. Nach der Zusicherung, dass sie sich weiterhin ungestört treffen können, kehren Ronja und Birk zu ihren Eltern zurück. Aber ob sie dem Frieden trauen dürfen, wissen die beiden Freunde nicht…

Oliver Urbanski, der zuletzt „Das kleine Gespenst“ auf die Bühne in der Stiftsruine gebracht hat, wird auch für „Ronja Räubertochter“ die Musik komponieren, Regie führen und gemeinsam mit einem mitreißenden Schauspiel-Ensemble sowie Jungen und Mädchen aus Bad Hersfeld und Umgebung das Publikum verzaubern.

Für die Bühne bearbeitet von: Christian Schönfelder
Musik von: Oliver Urbanski
Inszenierung: Oliver Urbanski
Choreografie: Christoph Jonas

Geplante Länge: 1:45 Std., keine Pause.

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Schauspiel

Die Räuber

von Friedrich Schiller

Premiere: 27.6.2025

Ein Stück wie ein Orkan! Die Geschichte zweier ungleicher Brüder: Der benachteiligte Franz lehnt sich gegen den Vater auf und übt Rache am geliebten, bevorzugten Bruder Karl. Ein erbitterter Kampf um Macht, Freiheit und Vergeltung entbrennt.

In Friedrich Schillers „Räubern“ wird gebrandschatzt, gemordet, vergewaltigt. - Die Uraufführung in Mannheim sorgte 1782 für einen der größten Skandale der Theatergeschichte. „Das Theater glich einem Irrenhause", berichtete ein Freund Schillers, „geballte Fäuste, Aufschreie im Zuschauerraum, fremde Menschen fielen einander schluchzend in die Arme, Frauen wankten, einer Ohnmacht nahe, zur Tür." Schiller musste die Stadt verlassen, doch das Stück war in aller Munde und machte den Autor über Nacht berühmt.

Gil Mehmert inszeniert "Die Räuber" mit Musik der Band Die Toten Hosen in der Stiftsruine! Punkrock als Musikrichtung war immer Ausdruck einer Gegenkultur, die bestehende Normen in Frage stellt – ähnlich wie der Sturm und Drang, als dessen wesentlicher Vertreter Schiller gilt. Diese Epoche ist geprägt von der Auflehnung gegen die Vätergeneration und stellt vorgelebte Muster von Autorität radikal infrage. Sie wird angetrieben von dem Verlangen nach individueller Freiheit und einem Leben außerhalb des konventionellen Gesellschaftsbilds.

„Die Zusammenrottung von Outsidern in Karl Moors Bande hat erstaunliche Parallelen zum jahrzehntelangen Output der Toten Hosen" meint Regisseur Gil Mehmert. „Intelligenter Punkrock mit politischen Inhalten, die sich an der bundesrepublikanischen Gesellschaft abarbeiten, prägen das Œuvre der Band, die ähnlich wie Schiller als stilprägend für ihr Genre gilt."

Ein einmaliges Ensemble aus Schauspielerinnen, Schauspielern, Musical-Darstellerinnen und -Darstellern wird, unterstützt von einer fünfköpfigen Rockband, bekannte und weniger bekannte Songs der Toten Hosen in Schillers Klassiker einbinden und die Geschichte neu interpretieren.

„Es liegt nahe, dieses ur-deutsche Drama und seine Protagonisten mit den Songs der deutschen Band Die Toten Hosen zusammen zu bringen", sagt Mehmert, „Ich möchte eine Inszenierung kreieren, in der Schillers mitreißendes, bahnbrechendes Werk durch ihre Songs erweitert, ergänzt oder konterkariert wird und dadurch neue emotionale Räume öffnen."

Gil Mehmert, der in der Bad Hersfelder Stiftsruine zuletzt das Publikum mit seinen Inszenierungen von „Cabaret", „Hair" oder der Uraufführung von „Goethe!" mitriss, verwandelt den Kirchenraum mit seiner für ihn typischen energetischen, musikalisch-choreografischen Regie-Handschrift zu einem einmaligen Schauplatz für Schillers Helden und Antihelden: „Die Räuberbande erobert sich die Stiftsruine wie autonome Freiheitskämpfer, die das Kirchenschiff für sich besetzen wollen", betont der Regisseur. „Die Stiftsruine ist dabei weniger eine Kulisse oder Hintergrund, sondern wird selbst zum Ort des Geschehens."

Mit den Songs von: DIE TOTEN HOSEN
Inszenierung: Gil Mehmert
Bühne: Jens Kilian

Geplante Länge: 3 Stunden, eine Pause

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Schauspiel

Der Gott des Gemetzels

von Yasmina Reza

Premiere: 28.6.2025

Zwei Elfjährige prügeln sich, der eine schlägt dem anderen zwei Zähne aus. Die dazugehörigen Elternpaare meinen nun, man müsse reden und treffen sich.

Im Laufe des Gespräches brechen ihre natürlichen Instinkte plötzlich wie eine Urgewalt auf. Alle Kultiviertheit, alle Errungenschaften der Aufklärung nutzen den Protagonisten nichts, wenn es ans Eingemachte geht.

„Dabei zuzusehen, wie ihnen alles entgleist, ist ein lachtränen-treibender, unheimlicher Spaß,“ sagt Intendant Joern Hinkel.

"Der Gott des Gemetzels" wurde zu Yasmina Rezas bekanntestem Stück, nicht zuletzt durch Roman Polanskis Verfilmung 2011 mit Kate Winslet, Christoph Waltz und anderen Stars.

Joern Hinkel ist es gelungen, die bekannte Schauspielerin und Regisseurin Jule Ronstedt für diese Inszenierung zu gewinnen. Sie wird „Der Gott des Gemetzels“ auf die Bühne im Hof des Schlosses Eichhof bringen. „Jule Ronstedt und ich haben zur gleichen Zeit in München studiert, sie Schauspiel, ich Regie. Wir haben in mehreren Projekten zusammengearbeitet. Sie hat die Hauptrolle in meiner Diplom-Inszenierung `Leonce und Lena´ gespielt“ erzählt Joern Hinkel. „Jule ist inzwischen als Schauspielerin, als Film- und Theater-Regisseurin im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt.

Deutsch von: Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel
Regie: Jule Ronstedt

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1 Musical

A Chorus Line

von James Kirkwood & Nicholas Dante

Wiederaufnahme: 11.7.2025

Das Musical „A Chorus Line“ durfte 2024 in der Stiftsruine ohne Übernahme der Original-Broadway-Inszenierung gezeigt werden. Melissa Kings Choreografie und Regie, das Orchester der Bad Hersfelder Festspiele unter der Leitung von Christoph Wohlleben und ein umwerfendes Ensemble wurden nach jeder der nahezu ausverkauften Vorstellungen frenetisch gefeiert.

Das Musical gewährt einen tiefen emotionalen Einblick hinter die Kulissen einer Broadway-Produktion. Nichts ist so erbarmungslos wie die Audition, die den Proben zur Show vorangeht. –Regisseur Zach sucht unter den zahlreichen Bewerberinnen und Bewerbern nur vier Tänzerinnen und vier Tänzer. Er nimmt seine Sache genau und will die Menschen und ihre Geschichten kennenlernen. Warum sind sie bereit, die Schikanen ihres harten Berufs auf sich zu nehmen?

So erleben die Zuschauer ein dramatisches Auswahlverfahren und lernen in mitreißenden Songs all die Menschen kennen, die bereit sind, alles zu geben, um in der berühmten „Chorus line“ zu singen und zu tanzen, auf den Brettern, die „die Welt“ für sie bedeuten. Schwierig wird es, als auch Zachs frühere Geliebte Cassie, einst Solotänzerin, sich für den Chorus bewirbt ... Und für alle bleibt die spannende Frage: Wer wird es am Ende schaffen?

Einige Ausschnitte aus Pressstimmen im Sommer 2024:

„ … (hat) vor allem durch die präzisen Tanzdarbietungen des Ensembles und die sängerischen Leistungen überzeugt. (FAZ)

„Fazit: „A Chorus Line“ ist ein ganz anderes Musical, verglichen mit dem, was man sonst hierzulande auf den Musicalbühnen zu sehen bekommt. … Der minutenlange, lautstarke Applaus der ZuschauerInnen war mehr als verdient für eine Inszenierung, die definitiv etwas besonderes im Musiktheaterzirkus darstellt.“ (Da Capo)

„Regisseurin Melissa King gelang ein stimmungsvolles, bewegendes und mitunter spektakuläres Musical mit viel Tanz, Humor und auch sozialkritischen Tönen.“ (hessenschau.de)

Musik von: Marvin Hamlisch
Texte von: Edward Kleban
Deutsch von: Robin Kulisch
Regie & Choreographie: Melissa King
Musikalische Leitung: Christoph Wohlleben
Es spielt das Orchester der Bad Hersfelder Festspiele
Bühne: Karin Fritz
Kostüm: Conny Lüders

Ca. 2 Std. und 15 Min., keine Pause

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Schauspiel

Kunst

von Yasmina Reza

Premiere 19. Juli 2025

Es geht um drei Männer, deren langjährige Freundschaft durch ein Kunstwerk auf die Probe gestellt wird. Serge hat das „weiße Bild mit weißen Streifen“ gekauft und einen wahnsinnig hohen Preis dafür bezahlt. Marc kann kein Verständnis aufbringen und Yvan versucht zu vermitteln. „Hier stellt sich wie so oft die Frage,“ so Intendant Joern Hinkel „Ist das Kunst, oder will mich da jemand auf den Arm nehmen? Die Grenzen sind schwer zu ziehen. Was für den einen das Vordringen in die tiefsten Schichten künstlerischer Auseinandersetzung bedeutet, ist für den anderen kompletter Schwachsinn. Beide könnten recht haben.“

Die Komödie reizt nicht nur zum Lachen; das Lachen ist Thema des Stückes. Yasmina Reza sagt dazu: „Das Drama von `Kunst´ ist ja nicht, dass Serge das weiße Bild kauft, sondern dass man mit ihm nicht mehr lachen kann.“ Zum autobiografischen Hintergrund erzählt sie: „Die Geschichte ist mir passiert mit einem Freund, der ein weißes Bild gekauft hat. Er ist Dermatologe, und ich habe ihn gefragt: ‚Wieviel hast du dafür bezahlt?‘ Und er hat geantwortet: ‚Zweihunderttausend Francs.‘ Und ich brüllte vor Lachen. Er allerdings auch. Wir sind Freunde geblieben, weil wir lachten. Als er das Stück las, lachte er auch. Es hinderte ihn nicht daran, sein Bild weiterhin zu lieben.“

Regie führt Antoine Uitdehaag. Ihn kennt das Publikum der Bad Hersfelder Festspiele bereits und hat ihn für seine Inszenierung „Shakespeare in Love“ in der Stiftsruine zwei Jahre lang gefeiert: Joern Hinkel freut sich besonders, noch einmal mit ihm in Bad Hersfeld arbeiten zu können: „Es ist mir eine Ehre, dass Antoine, der auf Bühnen in ganz Europa zuhause ist, im Eichhof inszenieren wird. Seinen liebevollen Blick auf die Menschen mit all ihren Stärken und Schwächen spürt man in jeder seiner flirrenden Bühnenminuten.“

Deutsch von Eugen Helmlé
Regie: Antoine Uitdehaag

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Schauspiel

Wie im Himmel

von Kay Pollak

Wiederaufnahme: 25.7.2025

„Energiegeladen und nahbar, voller Menschlichkeit, toller Musik und Liebe fürs Detail“, hieß es in einer Kritik nach der Premiere von „Wie im Himmel“ Im vergangenen Sommer. Und weiter:

„Das Stück setzt vor allem auf tiefe Emotionen, Symbolik und musikalische Gänsehaut-Momente. Diese sind vor allem dem 40 Sängerinnen und Sänger starken Chor zu verdanken, von dessen Performance sich das Publikum nur allzu gerne abholen und mitreißen ließ.“ Standing Ovations und Begeisterungsstürme in fast jeder Aufführung.

Helena Charlotte Sigal und Henry Arnold erhielten für die Darstellung ihrer Rollen Lena und Daniel den Großen Hersfeldpreis 2024 der Stadt Bad Hersfeld und der Gesellschaft der Freunde der Stiftsruine. Die Jury, bestehend aus Kritikern namhafter Medien, vergab darüber hinaus einen der beiden Hersfeldpreise 2024 an den Chor in Joern Hinkels Inszenierung. Die Jury begründete: „Helgo Hahn hat die 44 Sängerinnen und Sänger aus Hersfelder Chören zusammengestellt und zu einem harmonischen Ensemble zusammengeführt. Der Chor berührt und überzeugt nicht nur musikalisch, sondern auch durch seine choreographische und stimmungsvolle Darstellung der Einwohner des schwedischen Dorfes. Durch seine herausragende Leistung werden Grenzen zwischen Amateuren und Profi-Darstellern aufgehoben. Der Chor wird zur tragenden Säule des Abends.“

„Wie im Himmel“ ist die Geschichte des weltberühmten Dirigenten Daniel Daréus, der sich nach einem Herzinfarkt im Winter in sein schwedisches Heimatdorf zurückzieht. Hier lässt er sich dazu überreden, den Kirchenchor zu dirigieren. Dabei wird ihm wieder bewusst, was ihm Musik einmal bedeutet hat und was im Leben wirklich wichtig ist.

Deutsch von: Jana Hallberg
Musik von: Jörg Gollasch
Inszenierung: Joern Hinkel
Bühne: Jens Kilian
Kostüme: Kerstin Micheel

Ca. 3 Std., eine Pause

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Preisverleihung

Verleihung der Hersfeldpreise

Diese Preisverleihung ist immer wieder einer der Höhepunkte der Festspiel-Saison.

Jedes Jahr fiebern nicht nur alle Ensemblemitglieder dem Termin entgegen, auch die Festspielgäste sind gespannt, wem die Jury aus Kultur-Journalisten und -Journalistinnen die begehrten Preise zuerkennt. Aber auch das kurzweilige Bühnen-Programm rund um die Preisverleihung macht immer wieder Spaß.

Im letzten Jahr ging der Große Hersfeldpreis an Helana Charlotte Sigal und Henry Arnold. Den Hersfeldpreis erhielten Gioia Osthoff und der Chor der Inszsnierung "Wie im Himmel".

Die undotierten Hersfeldpreise werden von der Stadt Bad Hersfeld und der Gesellschaft der Freunde der Stiftsruine alljährlich vergeben. Eine unabhängige Jury entscheidet über die Vergabe der Preise.

Mit dem Großen Hersfeldpreis werden Darstellerinnen und Darsteller ausgezeichnet, die die weiträumige Bad Hersfelder Festspielstätte in Spiel und Sprache beherrschen und die sich in ihr als rollenausschöpfende Schauspielerpersönlichkeiten erweisen. Der erste Preisträger war im Jahr 1962 Hans Caninenberg.

Der Hersfeldpreis wird an Darstellerinnen und Darsteller vergeben, die sich durch ihre Leistung profiliert haben, wobei die Auszeichnung insbesondere den Nachwuchs-Schauspielern und/oder für die beste Nebenrolle zuerkannt werden soll. Der Hersfeld Preis wurde 1969 zum ersten Mal vergeben, Albert Hormann erhielt ihn.

Eintritt: 5 Euro

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Gala

Abschluss-Gala

mit dem Orchester der Bad Hersfelder Festspiele

Musikalische Leitung: Christoph Wohlleben

Erleben Sie ein einmaliges Konzert in der Bad Hersfelder Stiftsruine – mit großartigen Orchesterwerken und Songs, gesungen und musiziert von Ensemble-Mitgliedern und dem Orchester der Bad Hersfelder Festspiele.

Dieses Konzert soll eine Überraschung zum Abschied des Intendanten Joern Hinkel werden, deshalb wird noch nicht viel verraten – außer, dass es spannend, aufregend, anrührend, aber auch heiter wird!

Im Rahmen der Veranstaltung wird auch der Zuschauerpreis der Saison 2025 verliehen, für den Sie ab dem Beginn der Bad Hersfelder Festspiele am 20. Juni 2025 online und vor Ort abstimmen können.

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Bad Hersfelder Festspiele

Ticket-Service

Die Stiftsruine ist heute die größte romanische Kirchenruine der Welt. Sie misst 102,8 Meter von Osten nach Westen, das Querschiff ist 55 Meter und das Kirchenschiff 46,8 Meter lang. Der Querschiffbogen erreicht eine Höhe bis zu 22,5 Metern.



Die Bühne breitet sich auf 60 m Länge mit 1.400 m² im Querschiff aus. Sie wird - wie auch die rund 1.300 Zuschauer fassende Tribüne - in jedem Frühjahr in und auf die alten Gemäuern gebaut und nach Ende der Saison im August wieder abgetragen. Aus Gründen des Denkmalschutzes dürfen die Einbauten nicht das ganze Jahr über in der Ruine bleiben.



Im Jahre 1968 fügte der Architekt Frei Otto, der später für seine Konstruktion des Daches im Olympiastadion München berühmt wurde, der Kirchenruine ein mobiles Dach hinzu. Es kann innerhalb weniger Minuten so ausgefahren werden, dass die Zuschauerränge vollständig vor Regen und Sturm geschützt sind. Die Schauspielerinnen und Schauspieler allerdings müssen dem Wetter trotzen - was sie seit 1951 auch fast immer getan haben. Nur ein einziges Mal - im August 2009 - musste bislang eine Vorstellung wegen extremen Regenfällen abgesagt werden.



Die Idee an diesem Ort Theater zu spielen, hat eine lange Tradition. Schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nutzen die Hersfelder Bürger die Ruine als Veranstaltungsort für Konzerte, Feiern, Lesungen und politische Kundgebungen. Später gab es hier vaterländische Spiele, Romanadaptionen und frühe Filmvorführungen. Aufbauend auf dieser Laienspieltradition versuchte der Direktor des Hersfelder Gymnasiums, Konrad Duden um 1896 Volksfestspiele zu etablieren. Seine Initiative scheiterte zwar, führte aber zur Gründung des Festspielvereins Hersfeld e.V. im Jahr 1902. Auf dem Spielplan standen bis 1939 vor allem Stücke mit regionalem Bezug, die eigens für die Stiftsruine geschrieben wurden, aufgrund der guten Akustik aber auch musikalische Melodramen und Konzerte, was durch den sich entwickelnden Kurbetrieb noch befördert wurde.



Als Geburtsstunde der Bad Hersfelder Festspiele kann die Goethe-Festspielwoche im September 1949 gelten. Initiiert von wenigen kulturinteressierten Bürgern und unter der Leitung von Franz Ulbrich, zu dieser Zeit Regisseur in Kassel, war sie Wegbereiter für die ab 1951 jährlich stattfindenden Bad Hersfelder Festspiele.



Mysterienspiele nach dem Vorbild von Salzburg sollten es werden, und Johannes Klein, Schüler des großen Max Reinhardt, setzte sich zusammen mit kulturinteressierten Hersfelder Bürgern dafür ein. Unter seiner Intendanz und nicht zuletzt durch seine guten Verbindungen zum Burgtheater, dessen Darsteller im Sommer in Bad Hersfeld auf der Bühne standen, konnten die Festspiele gegründet werden.

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Bewertungen & Berichte Bad Hersfelder Festspiele

Ereignisse / Festival MDR Musiksommer 8.8. bis 7.9.2025
Ereignisse / Festspiele Bad Hersfelder Festspiele 20.6. bis 18.8.2025
Ereignisse / Festival Kasseler Musiktage Kassel, Heinrich-Schütz-Allee 33
Familie+Kinder / Festival Brüder Grimm Festival Kassel 10.7. bis 17.8.2025
Aufführungen / Show Musical Night
Dinner- & Konzertshow
Region Leipzig
Ereignisse / Festival Kultursommer Nordhessen Kassel, Heinrich-Schütz Allee 33
Ereignisse / Festspiele Internationale Händel-Festspiele Göttingen Göttingen, Hainholzweg 3
Ereignisse / Festival Festival Begegnungen Kassel, Heinrich-Schütz-Allee 35
Ereignisse / Festival Arolser Barock-Festspiele Bad Arolsen, Große Allee 24
Ereignisse / Kulturveranstaltung BBK Kassel-Nordhessen e.V. Kassel, Oberste Gasse

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