Wie gingen die Menschen früher mit Sterben und Tod um, und welchen Stellenwert haben Sterben und Tod heute in einer säkularisierten Gesellschaft?
Trotz medialer Präsenz ist die unmittelbare Erfahrung des Einzelnen im Umgang mit Sterben und Tod selten geworden, das Erlebnis des Todes ist marginalisiert.
Erst der Tod eines nahen Angehörigen, eine lebensbedrohende Krankheit eines Freundes oder des eigenen Kindes stellen die eigenen Einstellungen zu Leid und Tod neu in Frage. Auf unzählige Fragen gibt es keine verbindlichen Antworten.
Die hier oftmals einsetzende Hilf- und Orientierungslosigkeit ist aber nicht nur ein Problem des Einzelnen, sondern ein Problem der Gesellschaft. Waren in früheren Zeiten Begräbnis- und Trauerrituale fester religiöser Bestandteil einer Gesellschaft, so ist heute durch den Wegfall tradierter Konventionen eine Lücke entstanden. Neue Möglichkeiten und Ausdrucksfromen werden gesucht und erprobt.
Der Bereich Sterben und Tod ist der intimste, privateste von allen. Das Museum möchte diese Intimität erhalten, ohne den Fragen rund um die letzten Dinge auszuweichen.
In dem Spannungsbogen von Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünftigem will es mit seiner Dauerausstellung, wechselnden Sonderausstellungen und einem vielfältigen Veranstaltungs-Programm anregen, sich wieder mit Sterben und Tod auseinanderzusetzen, daß der Tod wieder "lebendiger" wird und seinen Platz im Alltag zurückgewinnt.
Kontakt
MUSEUM FÜR SEPULKRALKULTUR
Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. Weinbergstraße 25-27 D-34117Kassel
Update 2.0 der fortlaufenden Sonderausstellung "dazwischen. Du, das Leben und die Endlichkeit"
Erinnerst du dich an deine eigene Sterblichkeit? Und wenn ja, wie?
Wie kommunizierst du mit geliebten Verstorbenen?
Glaubst du an ein Leben nach dem Tod? Wie könnte es ausschauen?
Wie stellst du dir die Seele vor und gibt es das überhaupt?
Wie geht es auf den Friedhöfen der Welt zu?
Hast du schon mal in die Erde gelauscht?
Das Museum für Sepulkralkultur widmet sich seit über 30 Jahren den Themen Sterben, Tod, Bestatten, Trauern und Gedenken. In 2026 wird es temporär geschlossen, umgebaut und saniert. Das Ziel: eine neue Dauerausstellung. Dafür lenken wir jetzt, in dieser Zwischenzeit bis zur Neueröffnung, den Blick auf aktuelle Entwicklungen, Inhalte und Fragen. Wir wollen neue Exponate finden und bestehende Exponate so in Szene setzen, dass sie auch Deine Geschichte erzählen können.
Mit dazwischen. Du, das Leben und die Endlichkeit wird unsere neue Dauerausstellung vorbereitet. Dafür haben wir seit der Eröffnung dieser besonderen Wechselausstellung schon spannende Antworten von Dir bekommen. Auch im zweiten Update laden wir Dich ein, mitzugestalten und Dich einzumischen. Entdecke Exponate aus der Bildenden und Angewandten Kunst sowie kulturhistorische Objekte. Tauche ein in Themen der Sepulkralkultur und nimm Stellung dazu. Dabei bist Du nicht allein: Auf dem Programm stehen Vorträge, Diskussionen, Lesungen und künstlerische Interventionen – für Kinder wie für Erwachsene.
Komm mit auf unser Experimentierfeld.
Es geht um Dich, Dein Leben und die Endlichkeit.
Im Rahmen der Sonderausstellung dazwischen 2.0 – Du, das Leben und die Endlichkeit
Die britische Künstlerin Michelle Atherton lud im Juni 2024 dazu ein, mit ihr gemeinsam in die Erden heutiger Friedhöfe hineinzuhorchen. Dazu konnte man sich für Zeitfenster anmelden. Die Aktion fand auf dem Kasseler Westfriedhof sowie auf dem Kasseler Hauptfriedhof statt. Sie knüpfte an die Ausstellung dazwischen im Museum für Sepulkralkultur an.
Seit Jahrtausenden begraben wir auf dem ganzen Planeten unsere Toten. 100 Milliarden Menschen sind bereits auf der Erde gestorben (und haben vorher darauf gelebt) – gegenüber aktuell rund acht Milliarden lebenden Menschen. Damit gibt es auf der Erde mehr Tote als Lebende – ein Gewicht, das zumeist in unserer Alltagsrealität nicht spürbar ist.
Böden haben eine Entstehungsgeschichte und eine Lebensspanne. Sie entstehen aus Gesteinen, die im Laufe der Jahrtausende durch klimatische Bedingungen, geologische Bewegungen, biologische Prozesse und das Wirken von Organismen in allen Größenordnungen. Böden sind das Produkt hochkomplexer Beziehungen. Sie sind sowohl lebendig als auch nicht lebendig.
Die Installation im Museum besteht aus einer Vinylplatte, einem automatischen Plattenspieler, Kopfhörern und einer Hängematte. Die Besucher können sich in einen entspannten Schwebezustand versetzen lassen, während sie den Klängen aus dem Boden lauschen.
Das Album Soil Séance Sessions V enthält Aufnahmen, die von der Künstlerin im FriedWald und in der Künstler-Nekropole gemacht wurden, sowie von Bürger*innen, die im Sommer 2024 eingeladen waren, so lange in den Boden des Westfriedhofs des Hauptfriedhofs hineinzuhören, wie sie wollten. Insgesamt dokumentieren die Tracks die Frequenzen von über- und unterirdischen Klängen, in denen verborgene Handlungen, Prozesse und Bewegungen in Energien umgewandelt werden, die sich durch Schwingungsmaterie in klangliche Erscheinungen verwandeln.
Dies ist eine Einladung, so kurz oder lang wie Sie möchten den Geräuschen der Erde zu lauschen. Viele Menschen entscheiden sich aktuell gegen eine Erdbestattung. Hört man die Lebendigkeit unter Tage, hat dies durchaus auch ein tröstliches Potenzial in der Vorstellung, man läge dort am Ende seines Lebens nicht allein.
Michelle Atherton ist Künstlerin, Forscherin und Dozentin für Bildende Kunst an der Sheffield Hallam University. Sie arbeitet mit Bildern, zeitlichen Zuständen und Kontingenz und greift dafür auf unterschiedliche Medien Video, Fotografie, Ton, Collage und Text und Zeichnung zurück und mag Interventionen vor Ort. Ihre Arbeiten werden in ganz Europa in verschiedenen Kontexten gezeigt, darunter in Galerien und Museen, auf Festivals und Konferenzen, als Live-Projekte und in Publikationen.
Die Aktion von Michelle Atherton im Juni 2024 wurde von einer Redakteurin der Hessischen Allgemeinen begleitet.
Das Projekt wird unterstützt von The Art, Design & Media Research Centre at Sheffield Hallam University.
Ort
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25-27
D-34117 Kassel
Bewertungen & Berichte Low lying & The Soil Séance Sessions V
Familienprogramm
Und jetzt sei fröhlich, Knochenmann!
Lesung und Workshop mit Ca Rose für die ganze Familie
In ihrem Bilderbuchdebüt erzählt die Münchner Autorin Ca Rose eine philosophische Geschichte über Tod und Abschied. Die farbenprächtigen Illustrationen erinnern an Darstellungen des mexikanischen Feiertags Día de Muertos, bei dem ein fröhliches Volksfest zum Gedenken an Verstorbene gefeiert wird. Im Anschluss an die Lesung mit der Autorin können die Kinder gemeinsam Zuckerschädel gestalten – und tauchen damit in eine Tradition aus Mexiko ein.
»Eines Tages holte die Urgroßmutter das Mädchen zu sich ans Bett und sprach: ›Mein Liebes, mein Körper ist alt und knarrig geworden. Er möchte seine Ruhe haben. Und ich möchte wieder tanzen können. Es wird Zeit für mich, zu gehen. Doch der Tod kommt nicht. Ich weiß nicht, wieso. Könntest du mal nachsehen, warum er so lange auf sich warten lässt?‹«
Doch wo sucht man den Tod, wenn man ein kleines Mädchen ist? Und eigentlich nicht einmal weiß, ob man ihn überhaupt finden möchte? Wie sieht er aus und warum ist er verschwunden? Das Mädchen macht sich auf eine ungewisse Reise. Es trifft auf mehrere Tiere, die sich der Suche nach dem Tod anschließen. Schließlich gelangen die ungewöhnlichen Gefährten an einen besonderen Ort. Und es stellt sich heraus, dass der Tod ganz anders ist, als sie sich vorgestellt haben…
Ca Rose zeichnet, schreibt und lebt mit ihrer Familie in München. Sie studierte an der Freien Kunstschule Stuttgart und der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig freie Malerei und Illustration und ist Meisterschülerin ihres Professors Volker Pfüller. Gleichzeitig absolvierte sie ihr Schriftstellerdiplom an der Cornelia-Goethe-Akademie Frankfurt.
Für die Unterstützung der Reihe KLAPPE ZU, AFFE TOT geht unser herzlicher Dank an die WELL being Stiftung, die Gerhard Fieseler Stiftung, die Buchhandlung am Bebelplatz sowie an das Literaturhaus Kassel e.V.
Bewertungen & Berichte Und jetzt sei fröhlich, Knochenmann!
Online
Dauerausstellung Digital
Unsere Dauerpräsentation ist jetzt online! Sie enthält viele zusätzliche Informationen, wie z. B. kurze Videos zu einzelnen Themenbereichen oder den Lieblingsobjekten unseres Teams. Benutzen Sie einfach die Treppe, um in das Untergeschoss oder 2. OG zu gelangen. Im Ergeschoss und 1. OG befindet sich die Sonderausstellung "Memento".
Suizid und Suizidalität sind häufige, aber verschwiegene und stigmatisierte Themen in der Gesellschaft. Die Ausstellung präsentiert Informationen, Anregungen, Herausforderungen und Chancen, die einen gesellschaftlichen und persönlichen Umgang mit dem Suizid reflektieren. Mit Blick auf die Kunst- und Kulturgeschichte, Geistes- und Sozialwissenschaften und die Medizin, vor allem aber auf das Hier und Heute, ist es unser Ziel, eine öffentliche Kommunikation zum Suizid zu befördern.
3D-Ausstellung: Suizid - Let's talk about it! bewerten:
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Bewertungen & Berichte 3D-Ausstellung: Suizid - Let's talk about it!
Ausstellung virtuell
3D: "Trost – Auf den Spuren eines menschlichen Bedürfnisses" digital
Die Sonderausstellung „Trost – Auf den Spuren eines menschlichen Bedürfnisses“ vollendet die Ausstellungstrilogie zum Themenfeld Trauer und Gedenken: „Lamento – Trauer und Tränen“ (2019); „Memento – Im Kraftfeld der Erinnerungen“ (2020).
Im Schaffen des international renommierten Künstlers herman de vries (geb. 1931 in Alkmaar/NL) stehen der Zufall, der Wandel und die permanente Veränderung allen Seins im Zentrum. Seit den 1950er-Jahren experimentiert er mit Zeichnungen, der Malerei, mit Installationen, Publikationen und immer stärker mit natürlichen Materialien, deren Vergänglichkeit er ausstellt. "chance and change" (Zufall und Veränderung) sieht herman de vries als den Rahmen seines Lebens, aus dem er niemals heraustreten kann.
Seit Beginn der „Großen Wanderung“ in den 1990er Jahren haben sich Millionen von Menschen auf den Weg nach Europa gemacht. Wie viele bei der gefährlichen Reise ums Leben gekommen sind, weiß niemand. Vor allem das Mittelmeer ist zum Grab für abertausende, oft namenlose Opfer geworden. Den Fotografen Daniel Tchetchik (geb. 1975 in Tel-Aviv/ISR) hat das Schicksal dieser Menschen keine Ruhe gelassen. Von seinen Reisen und Recherchen rund ums Mittelmeer hat er seinen Fotoband DARK WATERS mitgebracht, in dem andere Bilder der Flüchtlingskrise gezeigt werden, als wir sie kennen.
Wer erlebt aktuelle Geschichte auf unbefangene Art intensiv? Wer erzählt ehrlich und ist in seiner Schilderung authentisch? Wie kann anschaulicher beschrieben werden, was gerade in der Welt geschieht, als durch Kinder? Über 100 Kinder aus Berliner Flüchtlingswohnheimen wurden für das Fotoprojekt NEUE WELT porträtiert.
Eine Ausstellung zu individuellen Formen des Erinnerns und Gedenkens
Mit der aktuellen Sonderausstellung MEMENTO – Im Kraftfeld der Erinnerungen geht das Museum für Sepulkralkultur neue Wege in Zeiten einer globalen Pandemie. Die Ausstellung wurde mit fotografischen 360°-Aufnahmen und inklusivem 3D-Scan digitalisiert und für einen virtuellen Rundgang aufbereitet – barrierearm und von jederfrau und jedermann online zu besuchen.
3D: MEMENTO - Im Kraftfeld der Erinnerungen bewerten:
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Bewertungen & Berichte 3D: MEMENTO - Im Kraftfeld der Erinnerungen
Ausstellung virtuell
3D: Marco Di Carlo - Zernetzung
In allem ist unsere Welt vernetzt. Wir leben auf einem Planeten und erleben, wie fruchtbar und zugleich in seinen Folgen unberechenbar weltweiter Austausch ist. Flora und Fauna, Wasser, Luft, Meere, Klima und natürlich Menschen und ihre Waren zirkulieren; und dies – wie schon seit Jahrhunderten – auch von Krankheitserregern begleitet. Auch die Ausstellung des Corona-Sommers, "Zernetzung" ist nun virtuell erlebbar!
Bewertungen & Berichte 3D: Marco Di Carlo - Zernetzung
Online
Sepulkralmuseum - Digital entdecken
Wir filmen, posten und erstellen 3D-Rundgänge was das Zeug hält. Mit der Kunsthochschule Kassel entwickeln wir sogar ein eigenes Spiel! Kurz, wir digitalisieren, um das Museum zu einem stets und überall erreichbaren Ort zu machen und so viele Menschen wie möglich an unserer Sammlung, Ausstellungen und Forschung teilhaben zu lassen. Auch wenn nichts das physische Erlebnis im Museum und face to face mit den Objekten je ersetzen kann.
Hier finden Sie einen Schnellüberblick über Projekte und Inhalte, die digital zugänglich sind oder die Digitalisierung in unserem Museum erweitern.
Bewertungen & Berichte Sepulkralmuseum - Digital entdecken
Führung
Kasseler Hauptfriedhof
In der Kasseler Nordstadt befindet sich mit dem Hauptfriedhof wohl einer der schönsten Friedhöfe der Umgebung. Mit seinen breiten Alleen, den (für einen Friedhof ungewöhnlichen) Springbrunnen und allerlei Hinweisen auf botanische Besonderheiten ist er offenkundig nicht nur ein Ort der Trauer und des Erinnerns, sondern auch lebendiger Teil der Kasseler Freizeit- und Erholungskultur.
Der Friedhof wurde am 2. Juli 1843 anlässlich der Beerdigung der Witwe Susanne Martius (geb. Weimar) eröffnet. Ab Mitte der 1920er Jahre wurde er dann umfassend bepflanzt und bebaut und so zunehmend zu einer parkähnlichen Anlage und zu einem Erholungs- und Begegnungsort für die Bürger*innen der Stadt Kassel. Der Wert des Friedhofs für die Bevölkerung spiegelt sich auch im schnellen Aufbau nach der Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges wieder. Binnen weniger Jahre ist von der Verwüstung nur noch wenig zu sehen, dafür zeugen seit den 1950er Jahren neue Sektionen vom Krieg. Er ist auch ein eindrucksvoller Spiegel der Geschichte der Stadt Kassel.
Kosten: 120€
Wochenende: 150€
Ort
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25-27
D-34117 Kassel
Helden zeichnen sich durch besondere Taten aus. Neben den populären Namen aus Geschichte und Fiktion finden sich auch solche, die vielleicht nur in ihrer Region verdienstvoll und bekannt geworden sind.
Auch in Kassel gibt es eine ganze Reihe von Ehren- und Denkmälern. Von Stolpersteinen über eher unauffällige Plaketten an Häusern und Plätzen bis zur prominent platzierten Statue der Brüder Grimm oder dem nicht mehr übersehbaren Friedrichsdenkmal inmitten der Innenstadt: Stadt und Umland wimmeln nur so vor Erinnerungsmalen. Wer sie aber waren, wodurch und wem sie so wichtig geworden sind, dass das Verlangen nach einem besonderen Gedenken aufkommt oder was sie und ihr Tod mit der Stadt Kassel verbindet, erfahren die Schüler*innen am besten bei einer Doppelstunde auf dem Rundweg durch die Stadt. Gerne kann auch Material für den vor- und nachbereitenden Unterricht gemeinsam erarbeitet oder von unseren Mitarbeiter*innen bereitgestellt werden.
Kosten: 120€
Ort
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25-27
D-34117 Kassel
Ehrendenkmäler in Kassel - Stadtrundgang bewerten:
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Bewertungen & Berichte Ehrendenkmäler in Kassel - Stadtrundgang
Kurs
Projekttage "Abschied nehmen"
Wie oft hast du in deinem Leben schon über den Tod nachgedacht?
Vielleicht hast du schon mal einen sehr wertvollen Menschen aus deinem Umfeld verloren oder eines Morgens dein geliebtes Haustier tot in seinem Käfig gefunden.
Vielleicht hast du dir aber auch noch nie Gedanken über den Tod gemacht. Die einzige Situation, in der dir der Tod schon mal begegnet ist, war auf deinem Computer – bei einem Ballerspiel. Egal!
Auf alle Fälle lohnt es sich, über den Tod nachzudenken, denn irgendwann trifft er jeden.
Vielen Menschen fällt es allerdings sehr schwer, die Fragen über das Sterben und den Tod zu beantworten. Sie sind unsicher und haben Angst. Hast du das auch schon mal erlebt?
Hier im Museum kannst du diesen Fragen offen begegnen, ohne Angst zu haben. Gemeinsam mit deiner Schulklasse, deiner Kindergartengruppe, deiner Konfirmandengruppe oder deinem Verein kannst du an einem Projekttag oder einer ganzen Projektwoche zu den Themen Sterben, Tod, Bestatten, Trauern und Gedenken teilnehmen.
Das Programm umfasst Führungen durch unser Museum und Workshops mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen. Je nach Alter werden wir gemeinsam basteln oder gestalten. Wenn ihr es euch zutraut, werden wir sogar das Krematorium in Kassel besichtigen. Weißt du was das ist?
Was ist ein Krematorium?
Ein Krematorium ist eine Anlage, in der Menschen nach ihrem Tod verbrannt werden. Das nennt man auch „Einäscherung“ oder „Kremation“. Einige Menschen wollen nicht ihren Körper im Sarg in der Erde bestatten lassen und entscheiden sich für eine Verbrennung in einem Krematorium. Nach der Verbrennung wird die Asche der Menschen in ein kleines Gefäß, eine Urne, gefüllt und anschließend auf einem Friedhof in der Erde vergraben. Manche lassen ihre Urne auch im Meer versenken – das nennt man dann Seebestattung.
Aber wie das alles genau funktioniert, erklärt euch dann ein Mitarbeiter des Krematoriums. Und wenn wir noch Zeit haben, können wir auch einen Ausflug in die Künstlernekropole Kassel machen.
Seid ihr neugierig geworden? Dann meldet euch doch bei uns im Museum für einen Projekttag oder eine ganze Projektwoche an!
Dauer: 3 Tage mit jeweils 6 Stunden
Kosten: insgesamt 600,- EUR
Eintritte, Workshops, Führungen und Organisation der Exkursionen sind im Preis enthalten.
Das Projekt kann auch in drei Abschnitte aufgeteilt werden. 1 Tag kostet jeweils 200,00 €
Der Museumskoffer „Vergissmeinnicht“ ist ein didaktisches Unterrichtspaket zum Thema „Sterben und Tod, Bestatten, Trauern und Erinnern“ für Kinder von 5 bis 12 Jahren. Eine mobile Mitmachausstellung für Vorschul- und Grundschulkinder, die aber auch sehr gut zum Beispiel im Konfirmationsunterricht oder für andere Unterrichtsgruppen eingesetzt werden kann. Die Kinder werden mit dem Koffer, den sie selber auspacken und erforschen können, in spielerischer Weise an Themen rund um die Vergänglichkeit herangeführt. Dadurch sollen Ängste abgebaut, Hilfen zur Krisenbewältigung angeboten und wichtige soziale Fähigkeiten erlernt werden, etwa die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, oder die Fähigkeit, zu trauern.
Bilder, Arbeitsblätter, Objekte, Filme und Musikstücke eröffnen dabei den Einstieg in das Thema. Stethoskope, Federn und Taschenlampen beleuchten den Tod von der medizinischen Seite. Und weil durch spielerische Elemente Berührungsängste mit dem Thema leichter überwunden werden, kann mit Schminke, Sonnenbrille und schwarzem Damenhut mit Schleier eine Beerdigung als Rollenspiel nachgespielt werden.
Wir danken unseren Förderern:
Bund deutscher Friedhofsgärtner im Zentralverband Gartenbau e.V., Kuratorium Deutsche Bestattungskultur e. V., Bundesinnungsverband des Deutschen Steinmetz, Stein- und Holzbildhauerhandwerks, Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands e. V.
Führungen sind wohl das beliebteste Instrument zur Vermittlung der Ausstellungsinhalte, sowohl in den Bereichen der Dauerpräsentation als auch bei Sonderausstellungen. Zudem gibt es spezielle Themenführungen zu verschiedenen Aspekten der Sepulkralkultur. Darüber hinaus informieren die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen Interessierte über weitere sepulkrale Orte in Kassel und begleiten Sie gerne zur Künstlernekropole, zum neuen Krematorium auf dem Hauptfriedhof oder zu besonderen Gedenkstätten.
Das Museum für Sepulkralkultur ist ein Ort, mit dessen Inhalten sich vielfältige Berufsgruppen und Ausbildungswege beschäftigen, denn im Umgang mit Menschen sind auch die Themen Sterben und Trauern allgegenwärtig. Auch in verschiedenen Studienrichtungen kommen Aspekte der Sepulkralkultur zum Tragen. Die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e. V. bietet überdies Beratungsangebote, Fortbildungen und Seminare für Friedhofsführer*innen, Grabgestalter*innen und weitere Berufsgruppen, die im Themenfeld Bestattung und Friedhof arbeiten. Auch Pflegefachkräfte, Hospizmitarbeiter*innen und Angehörige der helfenden Berufe können sich im Museum zu ihrem Arbeitsalltag weiterbilden lassen. Für Erzieher*innen und Lehrende gibt es diverse Fortbildungsangebote zum Umgang mit Kindern und dem Tod.
Um die individuellen Interessen besser zu berücksichtigen, vermitteln die Mitarbeiter*innen ihre Kenntnisse am liebsten im Dialog mit den Besucher*innen. Das Team, das durch die Ausstellungen führt, ist interdisziplinär besetzt. Deshalb können die verschiedenen Programme gemeinsam ganz individuell an Ihren Besuch angepasst werden. Zu wissenschaftlichen Fragen steht Ihnen zudem unsere Bibliothek mit über 55000 Fachpublikationen und Artikeln sowie Arbeitsplätzen zur Verfügung.
Wenn Sie etwa mit dem Kollegium, dem Verein oder der Universität besondere Bildungs- und Vermittlungsangebote wahrnehmen möchten, sprechen Sie uns einfach an.
Kontakt
Museum für Sepulkralkultur
Telefon: 0561 / 918 93 15
Fax: 0561 / 918 93 10
Email: museum@sepulkralmuseum.de
Ort
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25-27
D-34117 Kassel
Der Friedhof lehrt die meisten bei Nacht das Gruseln. Er ist der Ort, an dem die Toten ganz in unserer Nähe sind. Auch andere Orte und Dinge, die wir mit dem Tod assoziieren wecken oftmals besondere Gefühle der Unsicherheit und Furcht. Doch woher diese Ängste kommen und welche Vorstellungen dahinterstecken, erhellt ein nächtlicher Gang durch das Museum. Unsere Mitternachtsführung ist eine besondere Veranstaltung, die am besten stattfindet, wenn draußen der Vollmond durch die zahllosen Glasflächen des Museums schimmert. Nach einem Sektempfang zur Einstimmung erfahren die Besucher*innen Spannendes rund um Vampir, Werwolf und Nachzehrer. Wenn man mit den Zauberdingen und Geschichten in der besonderen Stimmung der Nacht zusammentrifft, lässt sich ihre besondere Faszination erfahren.
Sektempfang inklusive!
Kosten: 450€
Ort
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25-27
D-34117 Kassel
Schwarz ist als Farbe der Trauer und des Unbekannten, Ungesehenen noch immer eine Farbe besonderer Symbolkraft. Im Rahmen einer Führung zur Farbe Schwarz wird anhand von Beispielen aus dem Volksglauben sowie verschiedener Exponate aus dem Bestattungsbereich den Gründen für die Etablierung jener Todes- und Trauerfarbe nachgespürt. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, inwieweit und warum der Tod noch andere Farben kennt und warum das Schwarz besonders in Gegenwart und Multikulturalität als Signal und Kennzeichen von Trauer und Tod verblasst.
Um die individuellen Interessen zu berücksichtigen, vermitteln die Mitarbeiter*innen ihre Kenntnisse am liebsten im Dialog mit den Besucher*innen. Dazu gehört auch, dass vorab gerne individuelle Themen-Wünsche gemeinsam angepasst werden können.
Ort
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25-27
D-34117 Kassel
Die Künstlernekropole liegt am Rand von Kassel, im Habichtswald, umgeben von Hügeln, Schluchten und Gräben. Anfang der 1980er Jahre hatte der Künstler Harry Kramer die Idee, es ausgewählten Künstler*innen zu ermöglichen, ihr eigenes Grab dort bereits zu Lebzeiten anzulegen. Einige von ihnen beherbergen bereits die Urnen ihrer Erschaffer*inne und einige erwarten, sich selbst und der Natur überantwortet, auf deren Ankunft.
Kinder finden in der Künstlernekropole eine besondere Situation vor. Der Einstieg in die Themen „Tod“ und „Gedenken“ wird aufgelockert und die Kinder haben die Chance, den Unterricht ins Freie zu verlegen. Darüber hinaus sind die Grabzeichen nicht ganz leicht zu finden. Doch wer Lust auf Kunst und Natur und Spaß an kniffligen Wortspielen und Denksportaufgaben hat, sollte unbedingt zu einer kleinen Wanderung zur Künstlernekropole aufbrechen. Die Kunstwerke sind rund um die Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei, ein Führungskonzept stellt das Museum für Sepulkralkultur zur Verfügung.
Kosten: 120€
Wochenende: 150€
Ort
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25-27
D-34117 Kassel
Bewertungen & Berichte Ausflug zur Künstlernekropole
Exkursion
Kinderführung über den Kasseler Hauptfriedhof
In der Kasseler Nordstadt befindet sich mit dem Hauptfriedhof ein wichtiges Zeitzeugnis der Stadt Kassel und wohl einer der schönsten Friedhöfe der Umgebung.
Die vielen kunstvoll und verschieden gestalteten Gräber ermöglichen einen sehr unbefangenen Zugang zu den für Kinder oft schwierigen Themen Tod, Gedenken und Trauer. Mit seiner parkähnlichen Atmosphäre erscheint er als idealer Ort, um mit den Kindern über die Formen des Abschiednehmens zu sprechen und die Angst vor dem Unbekannten zu nehmen. Gemeinsam werden die Figuren und Inschriften untersucht und von unseren Mitarbeiter*innen hinsichtlich ihrer Geschichte und Bedeutung erklärt, viele Rätsel und Bilder warten auf Eltern und Kinder.
Regulär: 120€
Wochenende: 150€
Ort
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25-27
D-34117 Kassel
Kinderführung über den Kasseler Hauptfriedhof bewerten:
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Bewertungen & Berichte Kinderführung über den Kasseler Hauptfriedhof
Kurs
Projekttage "Abschied nehmen"
Kinder und Tod ist noch immer ein Tabuthema in der Gesellschaft. Das merkt man allein schon daran, dass es zu diesem schwierigen Thema wenig Auseinandersetzung oder Forschung gibt.
Sei es, dass ein geliebtes Haustier stirbt oder ein wertvoller Mensch das Umfeld des Kindes verlässt oder es auch durch die Medien mit dem Sterben in Berührung kommt: Wenn der Zeitpunkt da ist, ist es wichtig, als Erwachsener auf Fragen und Ängste vorbereitet zu sein.
Daher bieten wir Projekttage zu verschiedenen Aspekten des Abschiednehmens, um Eltern und Bildungsbeauftragte auf den Umgang mit trauernden und mit dem Tod konfrontierten Kindern vorzubereiten.
Idealerweise nehmen Kinder oder Jugendgruppen gemeinsam mit ihren Eltern oder Erzieher*innen an dem dreitägigen Projektprogramm teil. Im Museum, im Krematorium, auf dem Friedhof oder in der Künstlernekropole können Sie sich dann in Begleitung unserer Expert*innen mit den Themen Sterben, Tod, Bestatten, Trauern und Gedenken befassen oder sich nur einige dieser fünf Aspekte zum Inhalt eines einzelnen Projekttages wählen. Um bei Bedarf vorher ein individuelles Programm zusammenzustellen, sprechen Sie uns einfach an.
Kosten
200€ pro Tag á 6 Stunden
Möglich sind 1, 2 oder 3 Tage.
Ort
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25-27
D-34117 Kassel
Zuhause, im Kindergarten oder unter den Freunden ist gerade das Thema Tod und Sterben aktuell? Sei es, dass ein geliebtes Haustier stirbt, ein wertvoller Mensch das Umfeld des Kindes verlässt oder es auch durch die Medien mit dem Sterben in Berührung kommt: Wenn der Zeitpunkt da ist, ist es wichtig, dass Erziehungsbeauftragte auf Fragen und Ängste vorbereitet sind.
Aus diesem Grund laden wir Erzieher*innen mit ihren Kindergartengruppen und Kitas zu uns ins Museum ein. Dort findet ein gemeinsamer Rundgang durch das Museum statt, denn an den zahlreichen spannenden und auch ungewöhnlichen Objekten und Geschichten, lässt sich am besten ein unbefangener, neugieriger Umgang mit dem Tod einleiten. Wie die Menschen früher und heute über den Tod gedacht haben und wie mit dem Sterben im Alter umgegangen wird, ist hilfreich, um Fragen anzuregen und der großen Angst vor dem Unbekannten entgegenzuwirken. Danach können die Kinder zum Thema Tod basteln und die Erzieher*innen können sich in der Zeit mit den Mitarbeiter*innen des Museums über den Umgang mit Kindern und Tod austauschen und sich über weitere Möglichkeiten informieren.
Zudem bieten wir auch eine Fortbildung zur Frage „Wie erkläre ich Kindern einen Friedhof“ an, an der alle Personen teilnehmen können, die mit Kindern eine Friedhofsführung durchführen möchten.
Ort
Museum für Sepulkralkultur
Weinbergstraße 25-27
D-34117 Kassel
Um Ihnen auch in der Zeit, in der das Museum für Sepulkralkultur geschlossen bleiben muss, die Möglichkeit zu bieten, Dauerpräsentation und Sonderausstellungen besser kennenzulernen, bieten wir Ihnen Online-Führungen an. Sie buchen einen Termin, an dem die virtuelle Museumsführung via Cisco WebEx Meetings übertragen wird. Einen entsprechenden Link schicken wir Ihnen vorab zu. Sie loggen sich ein und können von zu Hause oder aus dem Klassenzimmer über Ihren Internetbrowser am Rundgang teilnehmen. Die Mitarbeiter*innen streamen während der Führung den digitalen Inhalt und führen Sie durch die Ausstellungsbereiche.
Wie gingen die Menschen früher mit Sterben und Tod um, und welchen Stellenwert haben Sterben und Tod heute in einer säkularisierten Gesellschaft?
Trotz medialer Präsenz ist die unmittelbare Erfahrung des Einzelnen im Umgang mit Sterben und Tod selten geworden, das Erlebnis des Todes ist marginalisiert.
Erst der Tod eines nahen Angehörigen, eine lebensbedrohende Krankheit eines Freundes oder des eigenen Kindes stellen die eigenen Einstellungen zu Leid und Tod neu in Frage. Auf unzählige Fragen gibt es keine verbindlichen Antworten.
Die hier oftmals einsetzende Hilf- und Orientierungslosigkeit ist aber nicht nur ein Problem des Einzelnen, sondern ein Problem der Gesellschaft. Waren in früheren Zeiten Begräbnis- und Trauerrituale fester religiöser Bestandteil einer Gesellschaft, so ist heute durch den Wegfall tradierter Konventionen eine Lücke entstanden. Neue Möglichkeiten und Ausdrucksfromen werden gesucht und erprobt.
Der Bereich Sterben und Tod ist der intimste, privateste von allen. Das Museum möchte diese Intimität erhalten, ohne den Fragen rund um die letzten Dinge auszuweichen.
In dem Spannungsbogen von Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünftigem will es mit seiner Dauerausstellung, wechselnden Sonderausstellungen und einem vielfältigen Veranstaltungs-Programm anregen, sich wieder mit Sterben und Tod auseinanderzusetzen, daß der Tod wieder "lebendiger" wird und seinen Platz im Alltag zurückgewinnt.