MUSEUM FÜR SEPULKRALKULTUR
Trotz medialer Präsenz ist die unmittelbare Erfahrung des Einzelnen im Umgang mit Sterben und Tod selten geworden, das Erlebnis des Todes ist marginalisiert.
Erst der Tod eines nahen Angehörigen, eine lebensbedrohende Krankheit eines Freundes oder des eigenen Kindes stellen die eigenen Einstellungen zu Leid und Tod neu in Frage. Auf unzählige Fragen gibt es keine verbindlichen Antworten.
Die hier oftmals einsetzende Hilf- und Orientierungslosigkeit ist aber nicht nur ein Problem des Einzelnen, sondern ein Problem der Gesellschaft. Waren in früheren Zeiten Begräbnis- und Trauerrituale fester religiöser Bestandteil einer Gesellschaft, so ist heute durch den Wegfall tradierter Konventionen eine Lücke entstanden. Neue Möglichkeiten und Ausdrucksfromen werden gesucht und erprobt.
Der Bereich Sterben und Tod ist der intimste, privateste von allen. Das Museum möchte diese Intimität erhalten, ohne den Fragen rund um die letzten Dinge auszuweichen.
In dem Spannungsbogen von Vergangenem, Gegenwärtigem und Zukünftigem will es mit seiner Dauerausstellung, wechselnden Sonderausstellungen und einem vielfältigen Veranstaltungs-Programm anregen, sich wieder mit Sterben und Tod auseinanderzusetzen, daß der Tod wieder "lebendiger" wird und seinen Platz im Alltag zurückgewinnt.