Literatur
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Einfacher ist mehr
MUSEUM FÜR SEPULKRALKULTUR
Der Philosoph und Autor Jörg Bernardy gibt Ideen, Impulse und Einsichten zum guten Leben Einfach im Moment sein und die Leichtigkeit des Lebens genießen – wer möchte das nicht? An diesem Abend lädt der Philosoph und Autor Jörg Bernardy zum gemeinsamen Nachdenken und philosophischen Gespräch ein. Er nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise zum guten Leben und entführt Sie in die Welt der Einfachheit. Philosophische Ideen und Ansätze helfen uns zu verstehen, dass „Einfachheit" mehr ist als materieller Verzicht – es ist eine innere Haltung, ein Zustand des Seins und eine eigene Art und Weise, dem Leben zu begegnen. Jörg Bernardy bezieht sich bei der Veranstaltung auf seine Bücher „Der kleine Alltagsstoiker. 10 Gelassenheitsregeln fürs Lebensglück“ sowie „Über die Kraft der Einfachheit. 22 philosophische Einsichten“, das erst im Herbst 2024 im GU Verlag erscheint. Jörg Bernardy lebt als freier Autor und Philosoph in Hamburg. Er schreibt Sachbücher und journalistische Texte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, u.a. für DIE ZEIT. Wenn er nicht gerade mit seinem Hund Gauner unterwegs ist, sucht er im Auftrag der LUCHS-Jury (DIE ZEIT und Radio Bremen) nach den besten Neuerscheinungen der Kinder- und Jugendliteratur oder gibt in seinen zahlreichen Workshops und Vorträgen philosophische Impulse. In der Maus zum Hören und MausLive - den Podcast- und Radioangeboten der Maus im WDR – stellt er sich regelmäßig den philosophischen Fragen der Hörerkinder: Was ist das Nichts? Wohin kommen Koalas, wenn sie tot sind? Und warum gibt es eigentlich keine Einhörner? Außerdem philosophiert Jörg für die "Gedankenflieger" mit Kindern und engagiert sich in seinem Ehrenamt als Jugendschöffe am Amtsgericht St. Georg (Hamburg). Bei Beltz & Gelberg erschienen zuletzt "Ohne euch wär's echt scheiße“ (ab 14 Jahren) und das Sachbuch „Was kommt hinter dem Universum?“ für Kinder ab 8 Jahren. Eintritt Regulär: 12 Euro Ermäßigt: 9 Euro Anmeldung: museum@sepulkralmuseum.de
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MAX GOLDT liest
Schauspielhaus
Dass Max Goldts Werk sehr komisch ist, weiß ja nun jeder gute Mensch zwischen Passau und Flensburg. Dass es aber, liest man genau, zum am feinsten Gearbeiteten gehört, was unsere Literatur zu bieten hat, dass es wahre Wunder an Eleganz und Poesie enthält und dass sich hinter seinen trügerischen Gedankenfluchten die genaueste Komposition und eine blendend helle moralische Intelligenz verbergen, entgeht noch immer vielen, die nur aufs Lachen und auf Pointen aus sind. Max Goldt gehört gelesen, gerühmt und ausgezeichnet. Daniel Kehlmann »Auf die Unklarheiten in der Systematik der Dinge hinzuweisen ist nur eine der ehrenwerten Aufgaben, denen sich der deutsche Kolumnist Max Goldt verschrieben hat. Kaum einer versteht es so wie Goldt, die vermeintlichen Nebenschauplätze des Lebens ins Auge des Betrachters zu schieben und den heutigen Alltag auf seine Widersprüche und Kuriositäten hin abzutasten.« Regula Fuchs, Der Bund, Bern (CH) »Max Goldt zu hören ist doppelter Genuss, denn seine Kolumnen sind eigentlich ›Lyrics‹, die des Interpreten bedürfen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung »Nur wenig geht über die Texte von Max Goldt, höchstens die Lesung der Texte von Max Goldt durch Max Goldt. Besser geht’s nicht.« Westfalenpost Max Goldt, geboren 1958 in Göttingen, lebt in Berlin. Er bildete zusammen mit Gerd Pasemann das Musikduo „Foyer des Arts“, in welchem er eigene Texte deklamierte. Max Goldt hat zusammen mit Katz zehn Comicbände herausgebracht. Er bereist nicht selten den deutschen Sprachraum als Vortragender eigener Texte. 1997 wurde ihm der Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor verliehen, 1999 der Richard-Schönfeld-Preis für literarische Satire, 2008 der Kleist-Preis und der Hugo-Ball-Preis und 2016 der Göttinger Elch.
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DIE ZEITMASCHINE – mit Mark Waschke
Schauspielhaus
Eine multimediale Live-Performance nach H. G. Wells H. G. Wells‘ Roman Die Zeitmaschine gilt als Pionierwerk der Science Fiction und ist gleichzeitig eine der ersten literarischen Dystopien. In einer fesselnden multimedialen Live-Performance lassen Schauspieler Mark Waschke, Musiker Stefan Weinzierl und Visual Artist Rocco Helmchen ihr Publikum ins ferne Jahr 802.701 reisen. Gesellschaftliche Nöte und Konflikte scheinen dort überwunden zu sein. Doch ist die neue Welt wirklich so paradiesisch, wie sie auf den ersten Blick anmutet? Einmal Zukunft und zurück, bitte. Wer hat nicht schon einmal von einer solchen Zeitreise geträumt? Ein Vehikel Marke Eigenbau machts möglich. Angekommen im Jahr 802.701, entdeckt der namenlose Held aus H.G. Wells‘ gesellschaftskritischem Sci-Fi-Klassiker (1895) die Eloi, eine paradiesische Gemeinschaft. Doch als er in die Gegenwart zurückkehren will, ist seine Zeitmaschine verschwunden. Und die Anzeichen häufen sich, dass die Eloi nicht die einzigen Bewohner dieser wundersamen Welt sind ... In einer packenden Multimedia-Live-Performance, wie geschaffen für den futuristischen Nikolaisaal, laden der Schauspieler Mark Waschke (bekannt u.a. als Berliner »Tatort«-Kommissar), der Multiinstrumentalist Stefan Weinzierl und der Visual Artist Rocco Helmchen zu einer Reise in die vierte Dimension ein. Mark Waschke, Lesung & Schauspiel Stefan Weinzierl, Musik Rocco Helmchen, Video-Design
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MOMO – Konzertlesung nach Michael Ende
Schauspielhaus
„Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken je darüber nach. Die meisten Leute nehmen es einfach so hin und wundern sich kein bisschen darüber. Dieses Geheimnis ist die Zeit.“ Michael Endes Roman aus dem Jahr 1973 ist weit mehr als ein Jugendbuch. Verpackt in die spannende Erzählung über ein kleines Mädchen, das den Menschen die gestohlene Zeit zurück bringt, lässt »Momo« uns über Turbokapitalismus, Selbstoptimierung und Oberflächlichkeit nachdenken. Claudia Michelsen und Stefan Weinzierl nehmen sich Zeit, um Momos Geschichte mit Sprache und Musik lebendig zu machen – eine Liebeserklärung an Michael Endes Werk und eine leidenschaftliche Aufforderung zum Zuhören. Claudia Michelsen erzählt von den Figuren so eindringlich und mit ihrer klaren Stimme, die sich so gut versteht mit den Klanguntermalungen der Percussion-Instrumente, die die Lesung zu einer Klangcollage machen, die einen in Bann zu ziehen versteht. Claudia Michelsen liest nicht vor, sie wird zu den Figuren und evoziert sie auf der Bühne. Was für eine Professionalität, wenn eine der Besten sich in den Dienst des Textes zu stellen versteht. Taunus Nachrichten, 21.03.2024
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Lilli Jahn (geboren 1900 in Köln – ermordet 1944 in Auschwitz): „Wir bleiben unlöslich miteinander verbunden.“
Opernhaus
Die jüdische Ärztin Lilli Jahn aus Immenhausen wurde in Kassel denunziert und im Arbeitserziehungslager Breitenau interniert, von dort wurde sie nach Auschwitz deportiert und ermordet. Mit der Publikation des Briefwechsels zwischen ihr und ihren fünf Kindern, denen sie und die ihr entrissen wurden, hat Martin Doerry das Buch „Mein verwundetes Herz“ geschaffen, auf dem diese Lesung basiert. Die damit korrespondierende Musik wird von Anna Palupski und Begleitung vorgetragen. Die Ausstellung mit Bildern und Zitaten und die Fotoprojektion dokumentiert die intensive künstlerische Begegnung der Fotogruppe um Ulrike Zeiger mit den Briefen und mit den Lebensstationen von Lilli Jahn. Musik: Anna Palupski – Sopran und Begleitung Lesung: Olga Lange Sa. 19. Okt., 18:00 Uhr Einführung & Ausstellungsrundgang, 19:30 Uhr musikalische Lesung -> Opernfoyer, im Anschluss Gelegenheit zum Austausch
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Niemand schwebt allein
MUSEUM FÜR SEPULKRALKULTUR
Autor Markus Orths mit Erzählungen von tragikomisch bis skurril „Das Komische und das Tragische liegen bei Markus Orths nah beieinander.“ Isabelle Auerbach Ein argloser Zugreisender bekommt es mit der Angst zu tun, als sich ein zwielichtiger Mann in sein Abteil setzt und ihm auffällig viele Fragen stellt. Ein Billard-liebender Auftragsmörder spielt ein haarsträubendes Spiel mit seinem widerspenstigen Opfer. Und ein unheilbar Kranker ist fest entschlossen, dem Tod durch Einfrieren seines Körpers ein Schnippchen zu schlagen. In Markus Orths‘ Erzählungen liegen Komik und existenzielles Grauen nah beieinander. Mit skurrilem, oft schwarzem Humor entführt uns der preisgekrönte Autor in eine ganz eigene Welt und zeigt gewitzt die menschlichen Abgründe auf, die hinter dem scheinbar Gewöhnlichen und Alltäglichen lauern. Mal beklemmend, mal zum Schreien komisch lesen sich seine Erzählungen. Im Museum für Sepulkralkultur liest er aus seinen Erzählbänden „Niemand schwebt allein“ und „Irgendwann ist Schluss“. Markus Orths wurde 1969 in Viersen geboren, studierte Philosophie, Romanistik und Anglistik und lebt in Karlsruhe. Bislang erschienen fünfzehn Romane und Erzählbände. Seine Bücher wurden in insgesamt achtzehn Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Stipendium des Deutschen Literaturfonds. Orths hielt Poetikvorlesungen in Paderborn (2017) und Bamberg (2018). Das Stück Femme de Chambre gewann den Prix Théâtre 13. In Baden-Baden wurde Die Entfernung der Amygdala uraufgeführt. Das Zimmermädchen Lynn kam 2015 in die Kinos. WDR, NDR, SWR und HR produzierten acht Hörspiele. Inspiriert duch seine eigenen Kinder entstanden zuletzt auch Kinderbücher. 2024 erscheinen der dritte Band der Trilogie: Baddabamba (ab 9 Jahren) sowie der Roman: Crazy Family - Die Hackebarts schnappen zu (All Age). Das Kinderbuch Opa fliegt (2022) wird vom Komponisten Michael Langemann vertont und im Juni 2024 in der Berliner Philharmonie uraufgeführt. Eintritt: Regulär: 12 € / Ermäßigt: 9 € Reservierung möglich: info@sepulkralmuseum.de
Literatur
Monika Gruber, Andreas Hock:
Monika Gruber, Andreas Hock:
Willkommen im falschen Film
Culturall.info - Buchtipps
Neues vom Menschenverstand in hysterischen Zeiten Ja, sind denn alle endgültig verrückt geworden? Kaum ist die Pandemie vorbei, geht der Wahnsinn weiter , wie Monika Gruber und Andreas Hock feststellen müssen. Egal, ob grüne Wärmepumpenfetischisten oder notorische PS-Protzer, verblendete Woke-Aktivisten oder ideologisierte Lehrer, besserwisserische Medienmacher und weltfremde Politiker: hier bekommt jeder sein Fett weg , der den gesunden Menschenverstand gegen Hysterie oder ein paar Gendersternchen eingetauscht hat. Gewohnt frech, scharfsinnig und bitterböse widmen sich die beiden wieder dem Zustand der Gesellschaft und legen zum Trost ein sehr, sehr lustiges Buch vor denn manchmal hilft gegen den Wahnsinn unserer Zeit nur noch Auswandern, Alkohol oder: Humor. »Ein kleines böses Buch zur Lage der Nation. Und zugleich eine Impfung gegen Hysterie und Panikmache.« Stern »Ein echtes Lesevergnügen, das nur die nicht komisch finden werden, die verlernt haben, über sich selbst zu lachen.« Münchner Merkur »Ein lustiger, kluger Appell für endlich mehr Miteinander.« Focus »Ein Kracher!« Frau im Spiegel
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Mathias Brodkorb: Gesinnungspolizei im Rechtsstaat?
Culturall.info - Buchtipps
Der Verfassungsschutz als Erfüllungsgehilfe der Politik. Sechs Fallstudien Wird der Verfassungsschutz zu einer Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung? Mathias Brodkorb legt den Finger in die Wunde. Dabei spart er auch das heikle Thema eines möglichen Parteiverbots der AfD nicht aus. Trotz aller Skandale, in die das Bundesamt für Verfassungsschutz im Laufe seiner Geschichte verwickelt war, genießt es in der deutschen Medienöffentlichkeit großes Vertrauen. Wer als »Beobachtungsfall« oder gar als »gesichert rechts- oder linksextrem« eingestuft und damit an den Pranger gestellt wird, ist öffentlich stigmatisiert und wird tendenziell vom demokratischen Diskurs ausgeschlossen. Da der deutsche Inlandsgeheimdienst keine exekutiven Befugnisse hat, ist er für die Gesinnungsprüfung der von ihm Beobachteten zuständig. Mathias Brodkorb analysiert in seinem neuen Buch die rechtlichen Grundlagen, Struktur und Aufgaben des deutschen Inlandsgeheimdienstes und zeigt in sechs Fallstudien, wie der Verfassungsschutz nicht nur oftmals von seiner Aufgabe hermeneutisch überfordert ist, sondern sich zunehmend politisch instrumentalisieren lässt. Mitunter agiert er dabei selbst verfassungswidrig. Demokratische Willensbildung beruht auf freiem Diskurs, der von keiner staatlichen Instanz politisch gelenkt wird. Der Verfassungsschutz aber deutet legitime Grundrechtsausübung häufig als gefährlichen politischen Extremismus. Seit der Corona-Pandemie gilt selbst robust vorgetragene Kritik an der Regierung als Fall für den Inlandsgeheimdienst. Damit wird er zur Gefahr für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft. Eine grundlegende Reform oder gar Auflösung der skandalträchtigen Behörde scheint dringend geboten. Autor(en): Mathias Brodkorb.
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Ihr wisst doch gar nicht, was ihr denkt!
Schauspielhaus
Katinka Buddenkotte ist eine der besten komischen Erzählerinnen des Landes. In ihrer neuen, fünften Geschichtensammlung geht sie sämtlichen Gefühlen der Verwirrtheit nach, die das moderne Leben für uns bereithält. Wo alle Welt ständig die »neue Normalität« ausruft, stellt sie sich die Frage: Fällt die eigentlich leichter, wenn man an der alten Normalität gar nicht erst teilgenommen hat? Schließlich ist Katinka Buddenkotte seit jeher bevorzugt im Surrealen zu Hause. So erzählt sie von Fallstricken bei der Vogelbeobachtung, wie man im Supermarkt günstig an eine neue Identität gelangt und warum man am besten mit englischen Dorfpolizisten schläft – und das stets liebevoll abgedreht, mit einer großen Dosis Selbstironie und immer nah an ihren Mitmenschen. Aber noch näher am Fischotter. Katinka Buddenkotte wurde in Münster geboren, lebt und schreibt aber in und um Köln. Beides meist komisch. Dafür liest sie überall dort vor, wo sie gebraucht wird. In regelmäßigen Abständen geschieht das bei »Rock ’n’ Read«, der Lesebühne im Kölner Klüngelpütz-Theater. Ihr Kurzgeschichtendebüt »Ich hatte sie alle« (2018 wiederveröffentlicht im Satyr Verlag) hat sich bis heute weit über 40.000 Mal verkauft. Wenn sie gerade keine Romane verfasst (wie zuletzt »Eddie muss weg«, Satyr Verlag) oder mit ihrem Soloprogramm durch die Lande tourt, schreibt sie Satiren, unter anderem für »Die Wahrheit« in der taz und Titanic, ganze Theaterstücke oder halbe TV-Sendungen, zum Beispiel für die ARD. In Kooperation mit der Caricatura Galerie
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Der Trost der Schönheit
MUSEUM FÜR SEPULKRALKULTUR
„Ich brauche Schönheit. Den Trost der Schönheit. Denn wenn ich Schönheit sehe, höre, lese, spüre, dann glaube ich an Möglichkeiten. An Wege, Räume, Purzelbäume.“ Gabriele von Arnim Eintritt: Regulär: 8 € / Ermäßigt: 5€ Anmeldung unter museum@sepulkralmuseum.de oder 0561 918 93 15
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UNVERGESSEN - Eine temporäre Grabaneignung
MUSEUM FÜR SEPULKRALKULTUR
Buchpräsentation und Publikumsgespräch mit Christiane Rath Ich habe mir ein fremdes Grab „angeeignet“. Es ist verwildert, niemand kümmert sich seit mindestens zwei Jahren darum. Warum nicht? Ist niemand mehr da oder kann ein Jemand nicht mehr kommen? Es gibt viele solcher Gräber auf vielen Friedhöfen. Auszug aus UNVERGESSEN Die Kölner Künstlerin und Autorin Christiane Rath hat während ihrer 18-monatigen Grabpflege nicht nur Unkraut gejätet, sondern auch eine innere Anverwandlung an die fremde Familie erfahren. Sie suchte in ihrer Phantasie nach Gründen für den frühen Tod des Sohnes mit 17 Jahren, dem Nichterscheinen der Mutter auf dem für sie vorgesehenen Kreuz, den möglichen Empfindungen des Vaters, der seinen Sohn um fast 30 Jahre überlebte. Das Projekt wurde zu einer Entdeckung des eigenen Umgangs mit Leben und Tod, Erinnern und Vergessen und mit dem Erzählen wahrer und unwahrer Geschichten. Nach der multimedialen Buchpräsentation besteht die Gelegenheit zu einem lebendigen Austausch mit den Teilnehmenden. Christiane Rath ist Installationskünstlerin, Fotografin und Autorin in Köln, baut Menschennester und Wohnsituationen in deutsche Großstädte, stellt ihre Arbeiten international aus und arbeitet ehrenamtlich für die Kölner Straßenzeitung "Draussenseiter". www.rath-art.de Eintritt: Regulär: 8,-€ / Ermäßigt: 5,-€
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Martin Suter:
Martin Suter:
Melody
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In einer Villa am Zürichberg wohnt Alt-Nationalrat Dr. Stotz, umgeben von Porträts einer jungen Frau. Melody war einst seine Verlobte, doch kurz vor der Hochzeit – vor über 40 Jahren – ist sie verschwunden. Bis heute kommt Stotz nicht darüber hinweg. Davon erzählt er dem jungen Tom Elmer, der seinen Nachlass ordnen soll. Nach und nach stellt sich Tom die Frage, ob sein Chef wirklich ist, wer er vorgibt zu sein. Zusammen mit Stotz’ Großnichte Laura beginnt er, Nachforschungen zu betreiben, die an ferne Orte führen – und in eine Vergangenheit, wo Wahrheit und Fiktion gefährlich nahe beieinanderliegen. Hardcover Leinen 336 Seiten erschienen am 22. März 2023 978-3-257-07234-1 € (D) 26.00 / sFr 35.00* / € (A) 26.80
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Dirk Oschmann:
Dirk Oschmann:
Der Osten: eine westdeutsche Erfindung
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»Der Osten hat keine Zukunft, solange er nur als Herkunft begriffen wird.« Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Eine Identität, die für die wachsende gesellschaftliche Spaltung verantwortlich gemacht wird? Der Attribute wie Populismus, mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut zugeschrieben werden? Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach dem Mauerfall noch immer als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert. Pointiert durchleuchtet Oschmann, wie dieses Othering unserer Gesellschaft schadet, und initiiert damit eine überfällige Debatte.
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Alles schmeckt nach Abschied
MUSEUM FÜR SEPULKRALKULTUR
Lesung & Musik Christina Weiser, Schauspielerin Staatstheater Kassel, liest aus dem Buch „Sei gegrüßt und lebe“ über die Freundschaft zwischen den Autorinnen Brigitte Reimann und Christa Wolf in Tagebüchern und Briefen. Textauswahl: Friederun Gutmann Musik: Nina Osina (Violine) In Kooperation mit dem Evangelischen Forum Kassel Anmeldung unter 0561 918 93 15 oder museum@sepulkralmuseum.de Eintritt: 10 € / ermäßigt 8 €
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Wut!
MUSEUM FÜR SEPULKRALKULTUR
"Ich habe meine Wut genährt wie eine Wölfin ihr Junges, und ich habe Erleuchtung, Lachen, Schutz und Wärme gefunden, wo es kein Licht gab, keine Nahrung, keine Schwestern und keine Zuflucht." - Audre Lorde - Die Wut hat einen schlechten Ruf. Wer diesem explosivsten aller Gefühle nachgibt, hat sich nicht im Griff, gilt als primitiv und böse. Der vernünftige Mensch bleibt im 21. Jahrhundert stets gelassen. Dabei steckt die Wut, dieses Feuerwerk an Energie, hinter jedem Geistesblitz und den Revolutionen, die unsere Welt geformt haben. Johanna Kuroczik zeichnet in ihrem brillanten kulturhistorischen Essay ein differenziertes Bild der "Ira", der biblischen "Todsünde". Kann die Wut, als Motor für Veränderungen, auch Gutes bewirken? Was verrät uns die Neurowissenschaft über diese kraftvolle Emotion, und wie kann es gelingen, positiv mit ihr umzugehen und sie sogar konstruktiv zu nutzen? JOHANNA KUROCZIK studierte in Leipzig Humanmedizin, mit Stationen in Jordanien, Indien und Australien, und arbeitete als Ärztin in einer psychiatrischen Klinik in Berlin. Es folgten Hospitanzen bei renommierten Zeitungen. Seit 2019 ist sie Redakteurin im Ressort Wissenschaft der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Sonntagszeitung. Das Gespräch wird moderiert von Dirk Pörschmann. Anmeldung unter museum@sepulkralmuseum.de oder Tel. 0561 / 918 93 15
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Ende in Sicht
MUSEUM FÜR SEPULKRALKULTUR
mit Wolfgang George Kennzeichen unserer Zeit ist das Wachstum alles "Menschengemachten"bei gleichzeitigem Verlust des "Natürlichen". Deswegen wird vom Erdzeitalter des Anthropozäns gesprochen. Die Folgen dieser Entwicklung sind unübersehbar – in Gestalt von Krisen mit bereits heute irreversiblen globalen Schäden: Umweltzerstörung, Ressourcenverbrauch, Klimawandel und soziale Verwerfungen. Die Abendveranstaltung schließt an dem Wissen um die hervorragende Bedeutung einer bewusst geführten Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Endlichkeit an. Dabei sollte diese prozesshafte Auseinandersetzung dringender denn je sein, als eine der Voraussetzungen eines aufgeklärten Erwachsenenverständnisses, denn (auch) diese begründet seine soziale Resonanzfähigkeit und auch das ökologische Mit- und Umweltverständnis. An dieser Prämisse Anschluss nehmend, steht der Versuch der Beantwortung der Frage im Mittelpunkt der Abendveranstaltung, welchen Beitrag insbesondere die (Erwachsenen-) Bildung, für eine gelungene Auseinandersetzung beitragen kann. Damit die Menschen nicht nur über gültiges Wissen verfügen, sondern dieses auch Alters-, Lebenslagen und Biographie gerecht einsetzen können. Als ein mögliches thanatagogisches Hilfsmittel hierfür soll auch das in diesem Jahr 2022 als Sammelband erschienene Buch Fehlendes Endlichkeitsbewusstsein und die Krisen im Anthropozän verstanden werden. Das Buch wird daher kurz vorgestellt und von den Teilnehmer*innen diskutiert. In drei weiteren Vorträgen wird schließlich aufgezeigt, welche Praxis sich hieraus ergeben könnte. In der abschließenden Aussprache mit den Gästen soll überlegt werden, wie eine Mulitplikation des Anliegens in Bildungseinrichtungen, Ausbildungsstätten, in der eigenen Arbeitswelt, etc. praktisch gelingen könnte. Programm 18:30 Uhr Begrüßung, Ziele und Ablauf 19:00 Uhr Ziele, Inhalte und Autor*innen des Buches "Ende in Sicht. Fehlendes Endlichkeitsbewusstsein und die Krisen im Anthropozän" Wolfgang George 19:30 Uhr Beitrag der Kultur Dirk Pörschmann 19:50 Uhr Beitrag der Erwachsenenbildung Alexandra Hessler 20:20 Uhr Wie könnte in den Gemeinden und Regionen vorgegangen werden? Offene Gesprächsrunde mit Stephan Hadraschek, Alexandra Hessler Wolfgang George, Dirk Pörschmann Moderatorin: Doris Kreinhöfer Referent*innen Dr. Dirk Pörschmann, Direktor des Museums für Sepulkralkultur, Kassel Stephan Hadraschek, Autor, Bestatter Prof. Dr. Wolfgang George, Herausgeber und Autor, Medizinisches Seminar George, Gießen Dr. Alexandra Hessler, Autorin, Kulturwissenschaftlerin und Erwachsenbildung, Kempen Moderatorin: Doris Kreinhöfer, Autorin, Leuchtfeuer Hospiz, Hamburg Eintritt mit Tagesticket (ermäßigt/ regulär) frei! Anmeldung unter museum@sepulkralmuseum.de oder 0561 / 918 93 15
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Uwe Tellkamp: Der Schlaf in den Uhren
Culturall.info - Buchtipps
August 2015: Fabian Hoffmann, der einstige Dissident, steht als Chronist in Diensten der »Tausendundeinenachtabteilung« von Treva. Hier, in den Labyrinthen eines unterirdischen Reichs, arbeitet die »Sicherheit« an Aktivitäten, zu denen einst auch die Wiedervereinigung zweier geteilter Staaten gehörte. In diese Welt ist Fabian einem ihrer Kapitäne, Deckname »Nemo«, gefolgt, um herauszufinden, wer seine Schwester und seine Eltern verraten hat. Zugleich ist Fabian mit einer Chronik befasst, die zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung erscheinen soll. Doch es kommt anders. Fabian gerät auf eine Reise, die ihn tief in die trevische Gesellschaft und ihre Utopien hineinführt. Er analysiert Ordnungsvorstellungen und Prinzipien der Machtausübung, die Verflechtungen von Politik, Staatsapparat und Medien, beobachtet die Veränderungen im alltäglichen Leben. Immer mehr löst sich dabei seine Chronik von ihrem ursprünglich amtlichen Auftrag, streift zurück bis in das Dresden seiner Kindheit, in die stillstehende Zeit vor zwei Epochenjahren. Auf seiner Suche nach Ordnung und Sinn kämpft Fabian gegen die Windmühlen der Macht, die Fälschungen der Wirklichkeit, den Verlust aller Sicherheiten – und gibt doch den Traum von einer befreiten Zukunft nicht verloren. Roman
Literatur
Clemens J. Setz: Die Bienen und das Unsichtbare
Culturall.info - Buchtipps
Georg-Büchner-Preisträger 2021 Pure meaning, pure poetry – diese Idee scheint Menschen in allen Jahrhunderten umzutreiben und anzustacheln. Sie ist der Motor für die Erfindung von Sprachen wie Esperanto, Volapük oder Blissymbolics. Den Anekdoten hinter diesen Plansprachen geht Clemens J. Setz in Die Bienen und das Unsichtbare nach, getreu dem Motto: »Erzähl die beste Geschichte, die du kennst, so wahr wie möglich.« Und diese Geschichte handelt unter anderem von Charles Bliss und seiner Symbolsprache, von Kindern mit Behinderung, die sich mit Blissymbolics zum ersten Mal ausdrücken können. Davon, wie Clemens J. Setz einen Sommer lang Volapük lernt und selbst eine eigene Sprache entwickelt. Es geht um die vermutlich einzige Volapük-Muttersprachlerin, die je gelebt hat, und die Plansprache Talossa für die gleichnamige Mikronation, die ein Teenager 1979 in seinem Schlafzimmer ausrief. Um Klingonisch und High Valyrian, eine Sprache, die für die Fernsehserie Game of Thrones geschaffen wurde. Und um Esperanto, die größte Erfolgsgeschichte in der Welt der Plansprachen, deren Sprecher unter Stalin und Hitler verfolgt wurden und durch die ein junger blinder Russe zum Dichter, Abenteurer und anarchistischen Weltgelehrten wurde. Stets ist es die eigenartige Vermengung von tiefer existenzieller Krise und Sprachenerfindung, die Setz aufspürt und die ihn in ihren Bann schlägt – und so ist dieses Buch auch die persönliche Geschichte des Sprachkünstlers Clemens J. Setz.
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