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© Fabian Schellhorn
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Theatertreffen

2. bis 19.5.2024

Die 10 bemerkenswerten Inszenierungen 2024 stehen fest!

Das Theatertreffen der Berliner Festspiele ist ein Festival, das Theater zeigen und sich dem Treffen widmen will.
Jedes Jahr wählt eine Kritiker*innenjury aus rund 450 Produktionen aus dem deutschsprachigen Raum 10 bemerkenswerte Inszenierungen aus, die im Mai in Berlin gezeigt werden.

Kontakt

Theatertreffen
Berliner Festspiele
Schaperstraße 24
D-10719 Berlin

Telefon: +49 (0)30 254 89-233
Fax: +49 (0)30 254 89-293
E-Mail: theatertreffen@berlinerfestspiele.de

Bewertungschronik

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Bewertungen & Berichte Theatertreffen

Schauspiel

Nathan der Weise

Dramatisches Gedicht in fünf Akten
von Gotthold Ephraim Lessing

Salzburger Festspiele

Wer darf sich mit welchem Recht an der Debatte über fundamentale Werte beteiligen? Mit starken formalen Setzungen und einem ausgeklügelten Lichtkonzept bringen Ulrich Rasche und sein starkes Ensemble Lessings Klassiker „Nathan der Weise“ auf die Bühne.

„Nathan der Weise“, Gotthold Ephraim Lessings letztes und mit Sicherheit berühmtestes Stück, ist die Geschichte eines Scheiterns. In einer von Ab- und Ausgrenzungen bestimmten Gesellschaft im Kriegszustand, dem Jerusalem des Dritten Kreuzzugs, wird ein reicher jüdischer Kaufmann vor den Sultan gerufen, der dringend seine Kriegskasse auffüllen muss. Um festzustellen, ob Nathan dem muslimischen Kriegsherrn „freiwillig“ Geld zu leihen bereit ist oder ob man ihm sein „Gut und Blut“ mit Gewalt nehmen muss, legt ihm der Herrscher die Frage vor, welche der drei monotheistischen Religionen die „wahre“ sei. Nathan antwortet mit der berühmten Parabel von den drei Ringen, mit denen ein unschlüssiger Vater seine drei Söhne unabhängig voneinander als den ihm liebsten auszeichnet. Die Pointe des „Märchens“ besteht darin, dass wohl keiner der drei Ringe der echte, „wahre“ ist.
Regisseur Ulrich Rasche und sein toll besetztes Ensemble, im Zentrum Valery Tscheplanowa als Nathan, bringen „Nathan der Weise“ auf einer sich ständig in Bewegung befindenden Drehbühne zur Aufführung und betonen dabei scharfsinnig den gesellschaftlichen Druck, der auf Nathan lastet.

Statement der Jury:
Das Licht der Aufklärung strahlt in Ulrich Rasches Inszenierung von Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“ so hell und gleißend, dass niemand sagen kann, ob es die Menschen in eine bessere Zukunft führt oder einfach nur blendet. Die kurzen, eingestreuten Fremdtexte von Johann Gottlieb Fichte und Voltaire deuten Letzteres an. In ihnen offenbart sich die verblendete Seite der Aufklärung, unter deren Denkern sich auch hemmungslose Antisemiten befanden. Antisemiten, gegen die Lessing auf eher pessimistische Weise Stellung bezogen hat. Eben dieser Pessimismus erfüllt Rasches Inszenierung und Valery Tscheplanowas so gedankenscharfe wie bewegende Darstellung des Nathan. Zusammen mit dem Lichtkünstler Alon Cohen erschafft Rasche Grenzen aus Licht. Diese Lichtwände ermöglichen wundervolle Auftritte, trennen die Figuren aber auch immer wieder und unterstreichen Rasches Idee von den Grenzen der Aufklärung, von denen schon Lessings verqueres Happy End zeugt, das ausgerechnet Nathan aus der Familie ausschließt.

Ulrich Rasche – Regie und Bühne
Nico van Wersch – Komposition
Sara Schwartz – Kostüme
Toni Jessen – Chorleitung
Alon Cohen – Licht
Raimund Hornich – Sounddesign
Sebastian Huber – Dramaturgie
David Moser – Mitarbeit Regie
Manuel La Casta – Mitarbeit Bühne
Antigone Akgün – Mitarbeit Dramaturgie

Premiere: 28.7.2023

salzburgerfestspiele.at

3 h 40 min, eine Pause
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Eröffnung Theatertreffen, Im Anschluss Premierenfeier

Nachtgespräch mit Publikum
Freitag, 3.5.2024 im Anschluss an die Vorstellung
Impuls: Wolfgang Kaleck (Menschenrechtsanwalt)

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Bewertungen & Berichte Nathan der Weise

© Gianmarco Bresadola
Schauspiel

The Silence

von Falk Richter

Schaubühne am Lehniner Platz

Wie glaubwürdig ist Erinnerung? In „The Silence“ untersucht Falk Richter seine eigene Familiengeschichte und stößt auf nicht ausgesprochene Wahrheiten, verdrängte Geheimnisse und unaufgearbeitete Traumata.

„Ist das Niederschreiben einer Erinnerung immer auch das Schaffen einer Fiktion?“, fragt der Autor und Regisseur Falk Richter. Zur Erforschung seiner eigenen Familiengeschichte nimmt er einen Dialog mit seiner Mutter auf, der sich um Traumata, Schweigen und Unterdrückung dreht. Schon bald vermischen sich Autobiografisches und Fiktives, widersprechen sich Erinnerungen und ergeben sich neue Realitäten.
Im autofiktionalen Stück „The Silence“ steht nicht der Autor selbst auf der Bühne, sondern der Schauspieler Dimitrij Schaad, der in die Rolle von Falk Richter schlüpft und dessen Geschichte mal kommentiert, mal szenisch unterlegt. Eine eindrückliche Reise in die Abgründe der westdeutschen bürgerlichen Gesellschaft von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart und eine Erzählung über das Ringen um Verständnis zwischen den Generationen.

Statement der Jury:
Ein Vater, der bis ins hohe Alter vom Krieg albträumt, eine Mutter, die die Tagebücher ihrer Kinder kontrolliert, Eltern, die beim homophoben Angriff auf den Sohn kein Mitleid zeigen: Der Autor und Regisseur Falk Richter macht sich in seinem autofiktionalen Stück „The Silence“ auf die Suche nach Gründen für das Schweigen, das seine Kindheit und Jugend in der Nordheide geprägt hat. Er konfrontiert in Dokumentarfilmaufnahmen seine Mutter, die ihr Leben als Geschichte des Durchhaltens oder auch der „Resilienz“ erzählt, erfindet böse-witzige Dialoge mit seinem alten Schulfreund und einer Therapeutin. Auf der als Buchholzer Vorgarten gestalteten Bühne lässt er sich vom Schauspieler Dimitrij Schaad vertreten, der sich furios in den Künstler einfühlt, aber auch eine eigene Haltung zu dieser Selbsterforschung hat. Mit „The Silence“ zeigt Falk Richter nicht nur mitreißend und reflektiert am Beispiel der eigenen Familie, wie tief die Spuren von Faschismus und Kriegserfahrung in die bundesrepublikanische Mentalität reichen. Er lässt auch das Publikum teilhaben an Kämpfen und Perspektivverschiebungen, die vielleicht einen neuen Anfang ermöglichen.

Falk Richter – Regie
Katrin Hoffmann – Bühne und Kostüme
Daniel Freitag – Musik
Lion Bischof – Video
Nils Haarmann, Jens Hillje – Dramaturgie
Carsten Sander – Licht

Deutschsprachige Erstaufführung: 19.11.2023

1 h 45 min, ohne Pause
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln

schaubuehne.de

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Schauspiel

Extra Life

von Gisèle Vienne

Eine Produktion von DACM / Company Gisèle Vienne

Wie etwas ausdrücken, das sich jedem Ausdruck entzieht? In Gisèle Viennes Gesamtkunstwerk „Extra Life“ teilen zwei Geschwister eine traumatische Vergangenheit und bewegen sich durch berückende Seelenlandschaften.

Zwei Geschwister sitzen nachts in einem Auto und essen Chips. Langsam tasten sie sich an ein Familientrauma heran – sexueller Missbrauch, den sie in ihrer Kindheit erleben mussten. Es ist der Versuch, einen Ausdruck zu finden für das, worüber sie lange geschwiegen haben und das in ihnen festsitzt wie ein Fremdkörper.
Gisèle Viennes Theatersprache ist intensiv, ein Gesamtkunstwerk aus Choreografie, Licht, Sound und Raum. „Extra Life“ dringt schmerzhaft in tiefliegende Bewusstseinsschichten vor. Das Trauma der missbrauchten Geschwister wird ästhetisch erfahrbar und erzählt zugleich beklemmend von der gesellschaftspolitischen Komponente des Verdrängens.

Statement der Jury:
Ein ödes Niemandsland jenseits der Stadt. Hier sind Clara und Felix nach einer durchtanzten Nacht gestrandet. Das Geschwisterpaar war sich lange fremd, doch nun können sie erstmals offen darüber sprechen, was ihnen Onkel Charly angetan hat. So viel ist sicher in Gisèle Viennes „Extra Life“. Alles andere fächert sich in assoziativen Splittern in Yves Godins atemberaubendem Lichtdesign auf. Mit einzelnen Spots und farbigen Laserstrahlen erschafft Godin immer wieder neue Räume, die nie zu konkreten Orten werden. Sie markieren Seelenlandschaften, durch die sich Adèle Haenel, Theo Livesey und Katia Petrowick in Zeitlupe bewegen. So lösen Gisèle Vienne und die Performer*innen Zeit, wie wir sie kennen, konsequent auf. Sie vergeht nicht, sie öffnet sich vielmehr in unterschiedlichste Richtungen. Gegenwart und Vergangenheit, Wirklichkeit und (Alb-)Traum, werden eins. Das fortdauernde Trauma der missbrauchten Kinder drückt sich in ebenso poetischen wie schmerzlichen Bildern aus und wird künstlerisch erfahrbar.

Gisèle Vienne – Konzept, Choreografie, Regie, Szenografie
Adèle Haenel, Theo Livesey, Katia Petrowick – Kreation & Performance in Kooperation mit Gisèle Vienne
Caterina Barbieri – Originalmusik
Adrien Michel – Sounddesign
Yves Godin – Licht in Zusammenarbeit mit Gisèle Vienne
Adèle Haenel, Theo Livesey, Katia Petrowick, Gisèle Vienne – Text
Gisèle Vienne, Camille Queval & French KissLA – Kostüme
Etienne Bideau-Rey, Nicolaus Herlin – Puppenbau

Antoine Hordé – Bühnenmanagement
Adrien Michel – ​​​​​​​Tonmanagement
Samuel Dosière, Iannis Japiot – Lichtmanagement
Sophie Demeyer – Assistenz
Samuel Dosière – ​​​​​​​Technische Koordination
Anne-Lise Gobin, Camille Queval – ​​​​​​​Produktion & Touring Alma Office
Cloé Haas, Clémentine Papandrea – ​​​​​​​Administration

in Koproduktion mit Ruhrtriennale, Théâtre National de Bretagne – Centre Européen Théâtral et Chorégraphique, MC93 – Maison de la Culture de Seine-Saint-Denis Bobigny, MC2 : Grenoble – Scène nationale, Théâtre national de Chaillot, Maillon – Théâtre de Strasbourg – Scène européenne, Tandem – Scène nationale de Douai, Points Communs – Nouvelle Scène nationale de Cergy Pontoise, CN D Centre national de la danse, Comédie de Genève, Le Volcan – Scène nationale du Havre, Centre Culturel André Malraux – Scène nationale de Vandoeuvre lès Nancy, NTGent, Printemps des Comédiens – Cité européenne du théâtre Domaine d’O Montpellier, Festival d’Automne à Paris, Comédie de Clermont, Internationales Sommerfestival Kampnagel – Hamburg, Triennale Milano Teatro, Tanzquartier Wien, La Filature, Scène nationale de Mulhouse.

Uraufführung: 16.8.2023 (Ruhrtriennale)

ruhrtriennale.de

1 h 50 min, ohne Pause
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Im Anschluss Nachtgespräch mit Publikum und Premierenfeier

Nachtgespräch mit Publikum
Dienstag, 7.5.2024 im Anschluss an die Vorstellung
Impuls: Mai Wegener (Psychoanalytikerin)

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Bewertungen & Berichte Extra Life

© Philip Frowein
Schauspiel

Riesenhaft in Mittelerde™

nach „Der Herr der Ringe“™ von J.R.R. Tolkien

Schauspielhaus Zürich

Eine begehbare Inszenierung von Theater HORA, Das Helmi Puppentheater und Schauspielhaus Zürich
Nach einer Ausgangsidee von dem HORA Ensemble und Stephan Stock

Wie lässt sich ein 1250-Seiten-Roman in zwei Stunden erzählen? „Riesenhaft in Mittelerde“™ lädt zu einer kreativen Entdeckung des „Herr der Ringe“™-Kosmos ein und versammelt ein großartiges Ensemble mit unterschiedlichen künstlerischen Handschriften.

Statement der Jury:
Ein 1250-Seiten-Roman auf der Bühne, aber wie! Das Regiequartett Nicolas Stemann, Stephan Stock, Florian Loycke und Der Cora Frost baut in die Schiffbau-Halle des Schauspielhaus Zürich eine liebevoll ausgestattete, begehbare Fantasiewelt, die das Publikum zuerst erkunden kann und in der sich dann Frodos Abenteuer in Mittelerde abspielen, mit viel Rummel, Musik, Schaumstoff, Filmen und Gags. Als Spektakel, als Riesengaudi, als Auseinandersetzung mit einem Monsterfilm, der seine Fans zu Tausenden hat, trotz rassistischer und misogyner Töne. Das alles wird mitgespielt, aber nebenbei. Alle spielen gleichberechtigt und begegnen einander auf Augenhöhe, die Schauspieler*innen des Schauspielhauses, die HORA-Spieler*innen, die Puppen von Das Helmi, Der Cora Frost. Und Co-Intendant Nicolas Stemann begleitet alle am Klavier. Das hat Klasse, das hat Selbstbewusstsein, das feiert das Theater und seinen Reichtum der Mittel, der Methoden, der Gesichter, der Herangehensweisen. Auch seine Unzulänglichkeit, die gezeigt, aber nicht ausgestellt wird. Ein immersives Spektakel, bei dem sowohl Tolkien-Expert*innen als auch Hochkultur-Nerds auf ihre Kosten kommen und alle gemeinsam das Böse besiegen.

Nicolas Stemann, Stephan Stock, Florian Loycke, Der Cora Frost – Regie
Regieteam, HORA-, Helmi- und Schauspielhausensemble, Dramaturgie – Text
Noha Badir, Der Cora Frost, Thomas Kürstner, Florian Loycke, Nicolas Stemann, Lukas Vögler, Sebastian Vogel – Musik
Johanna Bajohr, Konrad Hempel, Claudia Lehmann – Live-Kamera
Sophie Reble, Ensemble – Kostüme
Katrin Nottrodt – Bühne
Felix Loycke, Florian Loycke, Ensemble – Puppenbau
Gianni Blumer – Choreografie
Institut für Experimentelle Angelegenheiten (Claudia Lehmann, Konrad Hempel) – Mediale Inszenierung
Michel Güntert – Licht
Bendix Fesefeldt, Regieteam – Dramaturgie

Uraufführung: 22.4.2023

schauspielhaus.ch

2 h 15 min, ohne Pause
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Im Anschluss Premierenfeier

Nachtgespräch
Donnerstag, 9.5.2024 im Anschluss an die Vorstellung
Impuls: Konstantin Langenick (Schauspieler und Tänzer)

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© Ivan Kravtsov
Schauspiel

Bucket List

von Yael Ronen & Shlomi Shaban

Schaubühne am Lehniner Platz

Was tun, wenn von einem Tag auf den anderen nichts mehr ist wie vorher? Shlomi Shaban und Yael Ronen vermessen in „Bucket List“ mit Songs zwischen Jazz und Pop und traurig-schönen Bildern eine Flucht aus einer unerträglichen Gegenwart.

„In sehr naher Zukunft wird Erinnerung eine Wahl sein”, verspricht das Start-Up-Unternehmen “Zeitgeist”. Es hat sich darauf spezialisiert, traumatische Erinnerungen zu verändern oder zu löschen. Ein Mann, dessen Weltbild über Nacht zusammengebrochen ist, lässt sich auf die Behandlung ein – und wird von seltsamen Phantom-Erinnerungen geplagt.
Songwriter Shlomi Shaban und Regisseurin Yael Ronen nutzen mit ihrem Ensemble und ihrer Band die Form des Musicals, um mit eindringlicher Musik und in ruhigen, konzentrierten Bildern Verlust, Auflösung und Schmerz zu thematisieren. Ein intensiver, hochemotionaler Abend über eine überwältigende Gegenwart.

Statement der Jury:
Manchmal gelingt es Theater, auf eine Weise gegenwärtig zu sein, die das Gegenteil von „aktuell“ ist. Dann scheint etwas hinter dem zu liegen, was man auf der Bühne sieht, wie eine zweite Haut. „Bucket List“ ist so ein Abend. Weil er genau das nicht ist, was viele von ihm erwartet hatten – die konkrete Auseinandersetzung mit dem Grauen des 7. Oktober 2023. Stattdessen: Vertrauen aufs Eigene, die Kunst, Musik und die ursprüngliche Geschichte. Aber wie könnte man diese Geschichte noch erzählen, ohne gleichzeitig vom Hier und Jetzt zu handeln? Ein Mann will seine Erinnerungen löschen lassen, weil er unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Es bleiben aber Fetzen, gespenstische Erinnerungsreste aus dem Gestern wie jene weißen Kleidungsstücke, die immer wieder vom Bühnenhimmel fallen. Zwischen der tieftraurigen Sehnsucht dieser Bilder machen Yael Ronen und Shlomi Shaban mit ihrem Ensemble großes Musical-Theater, mühelos die Register wechselnd zwischen Broadway-Glanz und Singer-Songwriter-Schmelz. Meisterlich wie eh und je – und doch scheint nichts mehr wie zuvor.

Regie: Yael Ronen
Songwriting und Komposition: Shlomi Shaban

Uraufführung: 9.12.2023

Koproduktion mit Théâtre de Liège – mit Unterstützung von Wallonia-Brussels International.
Gefördert durch das europäische Theaternetzwerk PROSPERO – Extended Theatre.

schaubuehne.de

1 h 15 min, ohne Pause
In deutscher und englischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Im Anschluss Nachtgespräch mit Publikum und Theatertreffenfeier

Nachtgespräch mit Publikum
Mittwoch, 8.5.2024 im Anschluss an die Vorstellung
Impuls: Carolin Emcke (Publizistin)

3sat „Starke Stücke“: Die Inszenierung in voller Länge im TV sehen
Samstag, 18.5.2024 um 21:45 auf 3sat

3sat „Starke Stücke“: Die Inszenierung in voller Länge online sehen
in der 3sat-Mediathek und in der
BerlinerFestspiele Mediathek vom Donnerstag, 2.5.2024 bis Sonntag, 2.5.2027

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Bewertungen & Berichte Bucket List

© Armin Smailovic
Schauspiel

Die Vaterlosen

Tragikomödie von Anton Tschechow

Münchner Kammerspiele

Deutsch von Ulrike Zemme
Mit „DAD MEN TALKING: Gesprächsreihe mit wechselnden Gästen & Carl Hegemann“ sowie einem Monolog von Katja Brunner

Lassen sich die Veränderungen der Moderne ignorieren? In Anton Tschechows „Die Vaterlosen“, präzise und humorvoll inszeniert von Jette Steckel, tanzt eine Gesellschaft auf dem Grabstein ihres früheren Glanzes.

Auf dem Landgut von Anna Petrowna findet eine Party statt. Gefeiert wird, als gäbe es keinen gesellschaftlichen Niedergang, keinen Verlust von Status, Geld und Ansehen. Mit dabei: Dorfschullehrer Platonow, der in gleich drei Frauen starke Gefühle weckt und mehr als eine Katastrophe auslöst. Regisseurin Jette Steckel und ihr spielfreudiges Ensemble, allen voran Wiebke Puls, Katharina Bach und Joachim Meyerhoff, bringen in ihrer Interpretation von Anton Tschechows Frühwerk aus dem Jahr 1880 virtuos eine Gesellschaft auf die Bühne, die versucht, die Augen vor ihrem eigenen Abstieg zu verschließen. Dabei werden verschiedenste Formate und Themen einbezogen, unter anderem durch ein Talkshow-Format von und mit dem ehemaligen Chefdramaturgen der Berliner Volksbühne Carl Hegemann und wechselnden Gästen, in dem sich Angehörige der Generation 70+ wortreich über ihre Sicht auf die Welt austauschen.

Statement der Jury:
Am Anfang fehlt die vierte Wand. Das Kammerspiele-Ensemble rund um Wiebke Puls’ verarmte Generalswitwe Anna Petrowna plaudert leger ins Publikum, hievt Bierkästen über die Rampe, bringt sich in Partylaune. Doch der Rausch bleibt aus, da können „Die Vaterlosen“ noch so sehr nach ihm suchen. Jette Steckel inszeniert Anton Tschechows erstes Theaterstück, das er noch als Gymnasiast in der russischen Provinz schrieb, während sein bankrotter Vater vor Gläubigern nach Moskau geflüchtet war, als zeitgenössischen Tanz auf dem Vulkan. Reihenweise verfallen hier starke Frauen Joachim Meyerhoffs toxischem Volksschullehrer Platonow, werfen sich ihm untergangssüchtig an den Hals und machen ihn trotzig zu ihrer „Utopie“. Wenigstens eine verklagt ihn erfolgreich in einem Texteinschub von Katja Brunner – prompt stilisiert er sich zum Opfer. Und dann sind da noch die „DAD MEN TALKING“, ältere Herren (und Damen), die Dramaturg Carl Hegemann in Talkshow-Einschüben zur Generationserfahrung der Vaterlosigkeit befragt, bevor Platonow sie zur Schnecke macht. Ein Schauspielfest der kollektiven Verdrängungen und Projektionen!

Deutsch von Ulrike Zemme
Mit „DAD MEN TALKING: Gesprächsreihe mit wechselnden Gästen & Carl Hegemann“ sowie einem Monolog von Katja Brunner

Jette Steckel – Regie
Florian Lösche – Bühne
Pauline Hüners – Kostüme
Matthias Jakisic – Live-Musik (Komposition)
Anna Bauer – Musik (Komposition)
Jens Baßfeld, Jake Witlen – Video
Emilia Heinrich, Tobias Schuster – Dramaturgie
Maximilian Kraußmüller – Licht

Premiere: 3.6.2023

muenchner-kammerspiele.de

3 h 45 min, eine Pause
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Im Anschluss Premierenfeier

Inhaltshinweis: Es wird auf der Bühne mit Schreckschusspistolen geschossen.

Nachtgespräch mit Publikum
Sonntag, 12.5.2024 im Anschluss an die Vorstellung
Impuls: Rebecca Ajnwojner (Dramaturgin)

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Bewertungen & Berichte Die Vaterlosen

© Monika Rittershaus
Schauspiel

Laios

ANTHROPOLIS II
von Roland Schimmelpfennig

Deutsches SchauSpielHaus Hamburg

Welche Schuld geben die Vorfahren an die Nachfahren weiter? Karin Beier und Roland Schimmelpfennig stellen Ödipus’ Vater Laios ins Zentrum ihrer scharfsinnigen Mythen-Neudichtung, die grandios von Lina Beckmann interpretiert wird.

Theben ist eine Stadt der Gewaltexzesse, als der aus dem Exil zurückgeholte Laios den Thron besteigt. Die Erwartungen der Bürger*innen sind immens. Doch warum bleiben der neue König und seine Frau Iokaste kinderlos? Hat der junge Chrysippos damit zu tun, der Laios nach Theben begleitete, oder ist ein Orakelspruch der Seherin Pythia der Grund? Dann taucht die Sphinx auf, ein geheimnisvolles Tier-Wesen, das Schrecken und Chaos sät.
König Laios, der Vater des Ödipus, kommt in der griechischen Mythologie nur am Rande vor. Autor Roland Schimmelpfennig und Regisseurin Karin Beier stellen ihn im zweiten Teil ihrer fünfteiligen Serie „ANTHROPOLIS“ ins Rampenlicht mit einem frei erdichteten Monolog, der sich auf die erhaltenen antiken Quellen stützt. Erzählt, verkörpert, gespielt, interpretiert wird die vielstimmige Textfläche, in der von Laios über den politischen Rat von Theben bis hin zu Pythia alle zu Wort kommen, von einer fulminanten Lina Beckmann, die sämtliche Rollen übernimmt und in jeder einzelnen in vollem Umfang überzeugt.

Statement der Jury:
Nach Pentheus – und vor Ödipus – ist Laios der rechtmäßige Thronfolger in Theben. Roland Schimmelpfennig erfindet im zweiten Teil der fünfteiligen „ANTHROPOLIS“-Serie für die antike Nebenfigur eine eigene Biografie. Dabei nimmt er sich Raum für Mythen und Möglichkeiten genauso wie für Dönerbuden und knatternde Motorroller. Denn die Überlieferungen der alten Griechen, all die „kranke Scheiße“, das sind schließlich nur Mutmaßungen. Hier sind Götter im Spiel, genauso wie fliegende Katzen und verbannte Königssöhne, manche mit durchbohrten Füßen. Diesen multiperspektivischen Monolog voller Versionen, Variationen und Vielleichts setzt Karin Beier mit wenigen Mitteln in Szene und eine überragende Lina Beckmann in dessen Zentrum. Mit einer irrlichternden Sicherheit füllt Beckmann die schwarzen Bühnenweiten. Mit grandioser Geistesgegenwart, körperlicher Geschmeidigkeit und überwältigender Spiellust beschwört sie eine große ferne Welt und bleibt dabei stets in Kontakt mit dem Publikum. Von der Unbeschwertheit eines Teenagers über die Abgründe eines Butoh-Tänzers, das Kalkül eines Politikers bis hin zum unheilvollen Husten einer Seherin fasziniert Beckmann in wechselnden Rollen. Doch ihre Hauptrolle ist die des hoch konzentrierten, mitreißenden Erzählens.

Karin Beier – Regie
Johannes Schütz – Bühne
Wicke Naujoks – Kostüme
Jörg Gollasch – Musik
Annette ter Meulen – Licht
Voxi Bärenklau – Video
Sybille Meier – Dramaturgie
Anna Wörl – Mitarbeit Bühne
Teresa Heiß – Mitarbeit Kostüme

Uraufführung: 29.9.2023

schauspielhaus.de

1 h 30 min, ohne Pause
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Im Anschluss Premierenfeier


Nachtgespräch mit Publikum
Mittwoch, 15.5.2024 im Anschluss an die Vorstellung
Impuls: Joseph Vogl (Philosoph)

3sat „Starke Stücke“: Die Inszenierung in voller Länge im TV sehen
Samstag, 4.5.2024 um 20:15 auf 3sat

3sat „Starke Stücke“: Die Inszenierung in voller Länge online sehen
in der 3sat-Mediathek und in der
BerlinerFestspiele Mediathek vom Donnerstag, 2.5. bis Freitag, 30.8.2024

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Schauspiel

Die Hundekot-Attacke

Theaterhaus Jena

Eine Vorstellung über Finsternis, Schönheit und Vergebung, basierend auf einer wahren Begebenheit.

Wer berichtet wann und wie über was? „Die Hundekot-Attacke“ begleitet ein Schauspielkollektiv durch die Höhen und Tiefen eines Probenprozesses an einem thüringischen Theaterhaus, das die Mechanismen der Medienwelt effektiv für sich nutzen möchte.

Ein Schauspielkollektiv möchte in der thüringischen Provinz einen Abend gestalten, der überregional möglichst intensiv wahrgenommen wird. Nach längerer Diskussion beschließen sie, einen realen Vorfall als Grundlage für ihre Stückentwicklung zu nehmen: Ein Choreograf hatte 2023 eine Kritikerin mit Hundekot beschmiert, was wochenlang heftig in den Medien thematisiert wurde. Doch die Proben werden zu einer Zerreißprobe für alle Beteiligten.
„Die Hundekot-Attacke“ spielt offensiv mit Echtem und Fiktionalen – im Kollektiv am Theaterhaus Jena entwickelt, könnten die geschilderten Szenen durchaus so oder ähnlich stattgefunden haben. In pseudodokumentarischer Form erzählt, gibt das lustvoll agierende Ensemble einen hochunterhaltsamen, selbstironischen und schlauen Einblick in die Strukturen der Kunst- und Theaterszene.

Statement der Jury:
„A life without criticism is not worth living“, wird gleich zu Beginn Robert F. Kennedy zitiert. Und ja, das ist ein Abend, der den Fäkalien-Angriff in der Staatsoper Hannover im Februar 2023 aufgreift – und damit die Kunst-Kritik-Debatte. Es ist aber auch ein Abend, der erklärtermaßen einen reißerischen Titel gewählt hat, um endlich die überregionale Presse in die thüringische Provinz zu locken – was ihm gelungen ist. Es ist ein Abend über die Machtstrukturen im Theater, den Geniekult, über das „zugleich anziehende und ekelerregende Wort“ Hundekot. Und es ist vor allem ein Abend, der diese Themen und damit den (Theater-)Kunstbetrieb hinterfragt. Der mit Klischees, Fakten und Fiktion spielt, mit Schauspieler*innen-Eitelkeiten, Kritiker*innen-Hoheiten und mutmaßlich Privatem. Selbstironisch, klug, pseudodokumentarisch und in den emotionalen wie demokratischen Achterbahnfahrten eines Kollektivs entstanden. Kurz gesagt: ein charmanter, hinreißender Abend, in dem natürlich ein Dackel eine Rolle spielt, ein Choreograf und eine Kritikerin.

Konzept: Wunderbaum
Text: Walter Bart, Hannah Baumann, Pina Bergemann, Nikita Buldyrski, Henrike Commichau, Linde Dercon, Leon Pfannenmüller, Anna K. Seidel

Walter Bart (Wunderbaum) – Regie
Maarten van Otterdijk – Bühne
Carolin Pflüger – Kostüme
Hannah Baumann – Dramaturgie
Edoardo Cino – Choreografie
Veit Mernitz – Video
Nanine Maria Kok – Regieassistenz
Anton Conrad – FSJ Kultur/Dramaturgie

Urauführung: 27.10.2023

Eine Koproduktion mit Wunderbaum.

theaterhaus-jena.de

1 h 45 min, ohne Pause
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln | Am 19.5.: In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln und Audiodeskription in deutscher Sprache

Nachtgespräch mit Publikum
Samstag, 18.5.2024 im Anschluss an die Vorstellung
Impuls: Sylvie Kürsten (Kulturjournalistin)

Verleihung 3sat-Preis
an Walter Bart, Hannah Baumann, Pina Bergemann, Nikita Buldyrski, Henrike Commichau, Linde Dercon, Leon Pfannenmüller und Anna K. Seidel
Montag, 20.5. im Anschluss an die Vorstellung

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© Armin Smailovic
Schauspiel

Macbeth

von William Shakespeare

Schauspielhaus Bochum

Kann eine der blutigsten Tragödien William Shakespeares komisch sein? Regisseur Johan Simons und sein umwerfendes Ensemble probieren es in „Macbeth“ aus – und schaffen großartiges Theater.

Der Kriegsheld Macbeth kehrt mit seinem Freund Banquo vom Schlachtfeld zurück. Er wird hymnisch gefeiert in seiner schottischen Heimat und seltsame Kreaturen sagen ihm sogar voraus, dass er König werden wird. Dazu muss er allerdings nicht nur einen, sondern mehrere Morde begehen. Unterstützt von seiner Lady macht er sich an die blutige Arbeit, bis nur noch eine Person in seinem Weg steht – er selbst.
Regisseur Johan Simons liest William Shakespeares zwischen 1603 und 1607 entstandene Tragödie „Macbeth“ als Komödie – und landet damit einen Theatercoup. Marina Galic, Jens Harzer und Stefan Hunstein schlüpfen virtuos in alle Rollen und machen diesen „Macbeth“ zu einem Fest der Schauspielkunst.

Statement der Jury:
Der Gedanke liegt eigentlich auf der Hand, und nun hat Regisseur Johan Simons beherzt zugegriffen. Er interpretiert William Shakespeares „Macbeth“ als Prototyp des absurden Theaters. Genau das war dieses Schauerstück mit all seinen Unwahrscheinlichkeiten und seinem Hang zum Übersinnlichen wie zum Grausam-Grotesken immer schon. Als Farce gedacht erstrahlt die Tragödie in neuem Glanz, den ihr nicht zuletzt Marina Galic, Jens Harzer und Stefan Hunstein verleihen. Sie spielen alle Rollen und nutzen die schnellen Übergänge von einer Figur zur anderen immer wieder für abgründige Gags. Als traurige Clowns streifen sie sich Shakespeares Figuren wie Kostüme über und ahnen immer, wie sinnlos alles ist. Das verleiht ihren Figuren eine überraschende, bei aller Grausamkeit anrührende Verletzlichkeit. „Schön ist schlimm, und schlimm ist schön“, verkünden zu Beginn die Hexen. Diese Umkehrung der Werte gelingt Simons und seinem Ensemble. Das Tragische ist komisch, das Komische ist tragisch.

Deutsch von Angela Schanelec und Jürgen Gosch
Textfassung: Koen Tachelet

Johan Simons – Regie
Nadja Sofie Eller – Bühne
Greta Goiris – Kostüme
Florian Schaumberger – Video
Bernd Felder – Licht
Koen Tachelet – Dramaturgie
Friederike Harmstorf – Regiemitarbeit

Premiere: 12.5.2023

schauspielhausbochum.de

3 h 20 min, eine Pause
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Im Anschluss Premierenfeier

Nachtgespräch mit Publikum
Sonntag, 19.5.2024 im Anschluss an die Vorstellung
Impuls: Katja Kipping (Sozialsenatorin a. D. und Rettungsschwimmerin)

3sat „Starke Stücke“: Die Inszenierung in voller Länge im TV sehen
Samstag, 11.5.2024 um 20:15 auf 3sat

3sat „Starke Stücke“: Die Inszenierung in voller Länge online sehen
in der 3sat-Mediathek und in der BerlinerFestspiele Mediathek vom Donnerstag, 2.5. bis Freitag, 30.8.2024

Macbeth bewerten:

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Bewertungen & Berichte Macbeth

© Konrad Fersterer
1 Schauspiel

ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM

Ein europäisches Abendmahl von Werner Schwab
in einer Fassung von Rieke Süßkow und Klaus Missbach

Staatstheater Nürnberg

Worin genau besteht Zivilisiertheit? Rieke Süßkow und ihr Ensemble überlassen sich in Werner Schwabs „ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM“ der Sprache und finden dafür eine passgenaue szenische Form.

Statement der Jury:
Gegen den Strich hat Regisseurin Rieke Süßkow Werner Schwabs 1991 erschienenes „Fäkaliendrama“ nicht gebürstet, im Gegenteil: Sie hat es genau gelesen und in seiner pubertär kichernden Obszönität mit beglückender Perfektion umgesetzt. Die Gastwirtschaft, in der eine Gruppe armseliger und gewalttätiger Stammgäste ein schönes Paar an Neuankömmlingen beneidet (und aufisst), ist in einem ekelhaft schmatzenden, schlürfenden Mund angesiedelt. Die Figuren, die sich halb aufgeblasene Sexpuppen angezogen haben, sind Zielscheiben einer Jahrmarktschießbude oder eines Spielautomaten. Sie bewegen sich mechanisch, wobei jede einzelne ihrer Bewegungen von einem Geräusch unterlegt wird. Erst durch den Gewaltakt an den schönen Reichen können sie sich befreien. Süßkow wendet ein strenges Konzept an, dessen Umsetzung im Detail dennoch immer wieder überrascht. Man sieht sich also nicht satt und nimmt für einzelne Charaktere Partei – obwohl die einzige Figur, für die Schwab sich interessiert, die Sprache selbst ist.

Rieke Süßkow – Regie
Mirjam Stängl – Bühne
Sabrina Bosshard – Kostüme
Klaus Missbach – Dramaturgie
Philipp C. Mayer – Musik
Paul Grilj – Licht
Yannick Meier – Trampolintrainer

Premiere: 6.10.2023

staatstheater-nuernberg.de

1 h 15 min, ohne Pause
In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln | Am 20.5.: In deutscher Sprache mit englischen Übertiteln und Audiodeskription in deutscher Sprache
Ab 18 Jahre
Im Anschluss Premierenfeier

Nachtgespräch mit Publikum
Montag, 20.5.2024 im Anschluss an die Vorstellung
Impuls: Ann Cotten (Lyrikerin)

ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM bewerten:

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Bewertungen & Berichte ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM

© Fabian Schellhorn
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Theatertreffen

Berliner Festspiele

2. bis 19.5.2024

Die 10 bemerkenswerten Inszenierungen 2024 stehen fest!

Das Theatertreffen der Berliner Festspiele ist ein Festival, das Theater zeigen und sich dem Treffen widmen will.
Jedes Jahr wählt eine Kritiker*innenjury aus rund 450 Produktionen aus dem deutschsprachigen Raum 10 bemerkenswerte Inszenierungen aus, die im Mai in Berlin gezeigt werden.

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Bewertungen & Berichte Theatertreffen

Ereignisse / Festival Young Euro Classic Berlin 9. bis 25.8.2024
Ereignisse / Festival Theatertreffen Berlin 2. bis 19.5.2024
Ereignisse / Festival Choriner Musiksommer 22.6. bis 25.8.2024
Ereignisse / Festival Musikfest Berlin 24.8. bis 17.9.2024
Ereignisse / Theater Globe Berlin
Open-O-Bühne
12.6. bis 14.7.2024
Aufführungen / Show Friedrichstadt-Palast Berlin Berlin, Friedrichstraße 107
Aufführungen / Kabarett SatireTheater Potsdam Kabarett Obelisk Potsdam, Charlottenstraße 31
Aufführungen / Kabarett Die Wühlmäuse Berlin Berlin, Pommernallee 2-4
Ereignisse / Theater Hebbel am Ufer Berlin Berlin, Stresemannstr. 29
Ereignisse / Konzert Musikakademie Rheinsberg Rheinsberg, Kavalierhaus der Schlossanlage
Ereignisse / Cabaret TIPI am Kanzleramt Berlin Berlin, Große Querallee
Ereignisse / Festspiele Musikfestspiele Potsdam Sanssoucci Potsdam, Wilhelm Staab Str. 10/11
Ereignisse / Kulturveranstaltung Dom zu Brandenburg Brandenburg an der Havel, Burghof 10
Ereignisse / Freiluft/Open-Air Waldbühne Berlin Berlin, Glockenturmstraße 1
Ereignisse / Kulturveranstaltung Brotfabrik-Berlin Berlin, Caligariplatz/Prenzlauer Promenade 3
Ereignisse / Kulturveranstaltung ARTEFAKT Kulturkonzepte Berlin, Schliemannstraße 2
Ereignisse / Film Berliner Filmkunsthaus Babylon Berlin, Rosa-Luxemburg-Str. 30
Ereignisse / Kulturveranstaltung Waschhaus e.V. Potsdam, Schiffbauergasse 1
Ereignisse / Kulturveranstaltung Tertianum Residenz Berlin, Passauerstr. 5-7
Ereignisse / Festival Kulturnetzwerk Neukölln e.V. Kunst- und Kulturfestival Berlin, Karl-Marx-Str. 131
Ereignisse / Kulturveranstaltung Tränenpalast Berlin, Reichstagufer
Ereignisse / Kulturveranstaltung Tschechisches Zentrum Berlin, Friedrichstraße 206
Ereignisse / Kulturveranstaltung Finnland-Institut für Deutschland Berlin, Alt-Moabit 98
Ereignisse / Kulturveranstaltung Velomax Berlin Hallenbetriebs GmbH Berlin, Paul-Heyse-Str. 26
Ereignisse / Festival 48 Stunden Neukölln Kulturnetzwerk Neukölln e.V. Berlin, Karl-Marx-Str. 131
Ereignisse / Kulturveranstaltung arena Berlin Berlin, Eichenstraße 4
Ereignisse / Kulturveranstaltung Collegium Hungaricum Berlin Haus Ungarn Berlin, Karl-Liebknecht-Str. 9
Ereignisse / Festspiele Elblandfestspiele Wittenberge Wittenberge, Paul-Lincke Platz
Ereignisse / Festival event-theater Brandenburg, Ritterstr. 69
Ereignisse / Kulturveranstaltung Haus der Kulturen der Welt Berlin, John-Foster-Dulles- Allee 10
Ereignisse / Kulturveranstaltung Kleist Forum Frankfurt (Oder) Frankfurt (Oder), Platz der Einheit 1
Ereignisse / Kulturveranstaltung NaturFreunde Berlin e.V Berlin, Ringstr 76
Ereignisse / Kulturveranstaltung Berlin lacht! e.V. Stefanie Roße Berlin, Reichenberger Str. 36
Ereignisse / Festival UNIDRAM - Festival für junges Theater in Europa Potsdam, Schiffbauergasse 4e
Ereignisse / Kulturveranstaltung Kulturprojekte Berlin GmbH Berlin, Klosterstr. 68
Ereignisse / Kulturveranstaltung ZENTRUM danziger50 Berlin, Danziger Str.50
Ereignisse / Film achtung berlin - new berlin film festival Berlin, Veteranenstraße 21
Ereignisse / Kulturveranstaltung RADIALSYSTEM V New Space for the Arts in Berlin Berlin, Holzmarkstraße 33
Ereignisse / Kulturveranstaltung Kulturland Brandenburg Potsdam, Charlottenstraße 121
Ereignisse / Konzert Brandenburgische Sommerkonzerte Berlin, Fritschestr. 22
Ereignisse / Kulturveranstaltung ufaFabrik Berlin, Viktoriastraße 10-18

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